Kirwabären durchs Dorf getrieben
Die Schmidmühlener Kirwaleit gingen in der Vils baden

06.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:46 Uhr
Johann Bauer
Bei warmen Temperaturen endete das Kirwabärtreiben mit dem Bad in der Vils. −Foto: Johann Bauer

Das traditionelle Kirwabärtreiben am Montag mit dem obligatorischen „Vilsbaden“ der Kirwagemeinschaft beendete die Kirwagaudi. Wer geht alljährlich am ersten Montag im September in der Vils baden, egal bei welchem Wetter? Natürlich die Jugendlichen der Kirwagemeinschaft.

Traditionell ist am Kirwamontag das Kirwabärtreiben in Schmidmühlen. Dabei fungiert der neue Oberkirwabursch als „Kirwabär“ und der vorhergehende Oberkirwabursch als „Kirwahex“. Bereits um 10 Uhr trafen sich die Kirwapaare zum Weißwurstfrühstück. Dabei waren so manchem doch die Strapazen der vergangenen Tage anzumerken. Bei vielen stellte sich auch „plötzlich“ eine Heiserkeit ein und die Stimme war hörbar mitgenommen.

Doch nach den ersten paar Weißwürsten und der nötigen flüssigen Unterlage waren wieder alle bei Stimme. Nach der Stärkung hieß es für Elias Graf, sich als Kirwabär zu schminken. Als Fell diente ein Kartoffelsack, und die schwarze Schminke ist ein Gemisch aus Ruß und Bier. Für die Kirwahex wurde Christian Fuchs geschminkt. Dabei musste er eine Schürze und Kopftuch anziehen und der nötige „Vorbau“ wurde mit Luftballons geschaffen. Für die vielen Küsse, die es zu verteilen gab, wurden zwei „kussechte“ Lippenstifte beschafft.

Breiartige schwarze Brühe wurde allen ins Gesicht geschmiert und das obligatorische Bussi von der Kirwahex durfte natürlich ebenfalls nicht fehlen. Auch sämtliche Autos, die den Weg des Kirwabären kreuzten, wurden angehalten. Großes Hallo herrschte in der Hauptstraße, als der Kirwabär unterwegs war. Die Kinder suchten fluchtartig das Weite, und auch viele Erwachsene machten einen großen Bogen um das bunte Treiben.

Traditionsgemäß beendet ein Bad in der Vils das Kirwabärtreiben. Bevor es in die Wasser ging, wurde die Kirwahex, Christian Fuchs, nochmals kräftig mit dem Gemisch aus Ruß und Bier „geschminkt“, um ihn dann in der Vils zu waschen. Dabei wurden die „Lieder“ der Kirwa, wie „Oh Kirwa lou niat noa“ oder „Drei Tag kemma nimma hoam“ lautstark gesungen.