Sicherheit
Eine Bombe oder nur ein Stein?

In Kümmersbruck wurde etwas Verdächtiges entdeckt. Grabung und eventuelle Entschärfung erfolgen am 26. Juni.

22.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:15 Uhr
Doris Wagner
Bereits im August 2019 mussten zwei Blindgänger aus dem 2. Weltkrieg von dem angrenzenden Grundstück entfernt werden. −Foto: Doris Wagner

Was liegt im Bereich des Ganghoferwegs im Boden? Ein weiterer Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg? Die Sorge jedenfalls besteht in der Gemeinde Kümmersbruck. 1. Bürgermeister Roland Strehl informierte nun am Dienstag im Rathaus über das weitere Vorgehen. Dies tat er gemeinsam mit seinem Bürgermeisterstellvertreter und Kreisbrandinspektor Hubert Blödt, Hauptamtsleiter Wolfgang Roggenhofer, dem stellvertretenden Dienststellenleiter der PI Amberg, Günter Grieshammer, und Polizei-Pressesprecher PHK Achim Kuchenbecker.

Wie Strehl mehrfach betonte, bestehe nur der Verdacht, dass es sich auch in diesem Fall um eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg handeln könnte. Schon im August 2019 waren zwei Blindgänger gefunden und entschärft worden.

Strehl erinnerte auch an den Hintergrund: Am 9. April 1945 griffen amerikanische B-26-Bomber das Heereszeugamt am Bergsteig an. Dabei kam es zu Fehlabwürfen im Bereich des heutigen Ganghoferwegs in der Gemeinde Kümmersbruck.

Verdacht seit Herbst 2019

Wie Strehl erläuterte, beginnt am Samstag, 26. Juni, ein Bauunternehmen mit den Grabungen auf dem betroffenen Grundstück. Die Sprengmittelexperten der Firma Tauber aus Nürnberg sind dabei schon vor Ort und beaufsichtigen die Grabungen. Sollte es sich tatsächlich um einen Blindgänger handeln, beginnt am Samstag ab 12.30 Uhr die Evakuierung in einem Sperrradius von 500 Metern um den Fundort. Darauf weist die Feuerwehr mit Lautsprecherdurchsagen hin. Ab 13 Uhr klingeln Polizeibeamte an jeder Wohnungstür, damit auch alle Menschen das Sperrgebiet verlassen. Sobald der Bereich komplett evakuiert ist und auch die Einsatzkräfte die Örtlichkeit verlassen haben, wird mit der Entschärfung begonnen.

Deutlich hingewiesen wurde darauf, dass Anwohner ihre Wohnungen verlassen müssen. Wer nicht anderweitig unterkommen kann, kann in der Zeit der Entschärfung zu den Jurawerkstätten, Raiffeisenstraße 7 in Amberg, kommen. Das BRK unterstützt die Betroffenen medizinisch sowie mit Verpflegung. Die Bewohner des AWO-Seniorenheims in Kümmersbruck werden ins DomCom in Ebermannsdorf gebracht und dort ebenfalls vom BRK betreut.

Gebiet wird abgeriegelt

Nach der Evakuierung wird das entsprechende Gebiet komplett abgeriegelt. Nach der Entschärfung werden alle Wege umgehend wieder freigegeben und die Anwohner informiert, betonten die Verantwortlichen.

Sollte es sich, wie Bürgermeister Roland Strehl hofft, doch nur „um einen großen Stein oder eine alte Eisenbadewanne handeln“, wird die Feuerwehr am Samstag ebenfalls mit Lautsprecherdurchsagen sofort Entwarnung geben.