Gemeinderat
Einige Forderungen bei der Kiesaufbereitung

Derzeit läuft die Planfeststellung für die Firma Freihölser Sand. Ausgleichsflächen in Schafhof-Ost können noch warten.

07.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:16 Uhr
Die Ausgleichsflächen für den 2. Bauabschnitt des Gewerbegebietes Schafhof Ost (Wald) brauchen vorerst nicht umgesetzt zu werden. −Foto: Paul Böhm

Gute Nachricht für den Gemeinderat in Ebermannsdorf. Aufgrund der Nachfrage von Gemeinde und Landschaftsarchitekt Manfred Neidl verzichtet die Fachstelle Landschaftsschutz im Landkreis vorerst auf Ausgleichsflächen im Gewerbegebiet Schafhof- Ost für den noch nicht begonnenen zweiten Bauabschnitt. Es geht immerhin um knapp 233 000 Euro, die bis zur Erschließung aufgeschoben werden können. Die Kosten für die beschlossene Ausgleichsmaßnahme im Bauabschnitt I liegen bei knapp 393 000 Euro.

Mehrere gravierende Punkte zum Rahmenbetriebsplan für die Errichtung und den Betrieb der Aufbereitungsanlage „Pittersberg“ der Firma Freihölser Sand GmbH & Co KG Fensterbach mit einer Förderanlage und Pumpleitungen will der Gemeinderat Ebermannsdorf im Zuge des Planfeststellungsverfahrens noch in die immissionsrechtliche Genehmigung mit eingearbeitet wissen. So fordert die Gemeinde Ebermannsdorf, dass der Ortsname „Pittersberg“ als Projekt bzw. Firmenname nicht genutzt werden darf.

Es wird darauf hingewiesen, dass eine Versorgung mit Trinkwasser und Entsorgung von Abwässern nicht geplant und nicht möglich sein werde. Der Brandschutz sei ebenfalls nicht gewährleistet. Der Gemeinderat fordert auch, die Schallschutzmaßnahmen für das dortige Anwesen „An der Bahn 4“ zu prüfen und nachzubessern.

Eine Rückbauverpflichtung für die Förderanlage gegenüber der Gemeinde Ebermannsdorf müsse ebenfalls im Planfeststellungsverfahren mit aufgenommen werden, wenn die Anlage länger als ein Jahr nicht betrieben wird. Bedenken meldet die Gemeinde wegen der kilometerlangen Förderanlagen für die Tierwelt und den Naherholungswert in diesem Bereich an.

Bereits im November 2019 wurde der Standort für die Errichtung der Aufbereitungsanlage mit einem Rodungsbedarf von etwa 18,5 Hektar Waldfläche aus ökologischen Gründen und besonders wegen des zusätzlich hohen Flächenverbrauchs der Gemeinde Ebermannsdorf abgelehnt. Wie in der Sitzung im Dom-Com zu hören war, seien auch keine Alternativstandorte ausgelotet worden. Bemängelt wurde, dass die Gemeinde in den Entscheidungsprozess nicht mit eingebunden wurde.

Beschlossen wurde bei der Sitzung des Gemeinderates die Umsetzung von Pflanzmaßnahmen nach dem Gemeindeentwicklungskonzept im Gebiet von Diebis und Ipflheim. Ein Antrag auf Förderung wurde von der Gemeinde für das Sonderprogramm „Flur Natur“ beim Amt für landwirtschaftliche Entwicklung gestellt.

Angelegt wird eine Pflanzung mehrerer Obstbaumreihen entlang von Flurwegen, einer Streuobstwiese und einer Hecke in der Flur im Bereich von Ipflheim und Diebis. Mit der fachlichen Begleitung wird Landschaftsarchitekt Siegfried Lösch aus Amberg beauftragt. Gepflanzt werden über 250 Meter Hecken und 72 Obstbäume. Rund um die Dorfkapelle in Diebis werden vier Lindenbäume gepflanzt. Dazu kommen noch 400 Meter Wildschutzzaun. Die Maßnahme kostet knapp 34000 Euro. 75 Prozent Förderung gibt es vom Amt für Ländliche Entwicklung der Oberpfalz.

Befasst hat man sich im Gemeinderat auch mit der künftigen Überwachung des fließenden und ruhenden Verkehrs. Man überlegt, die Mitgliedschaft beim Zweckverband Verkehrsüberwachung Oberpfalz Mitte mit Sitz in Ursensollen zu kündigen und dem Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz beizutreten. Bei diesem Zweckverband wäre sowohl die Überwachung des fließenden als auch des ruhenden Verkehrs möglich. An eine Überwachung des ruhenden Verkehrs sei vorerst nur im Industriegebiet Schafhof gedacht. Eine Entscheidung wird es in einer der nächsten Sitzungen geben.