Ehrenamtsnachweis
Engagierter Amberger in München ausgezeichnet

15.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:20 Uhr
In München wurde Manfred Belusa (Mitte) von der Selbsthilfegruppenleiter Aphasie Amberg-Sulzbach-Neumarkt gewürdigt. Überreicht wurde ihm die Ehrung von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (links). Darüber freuten sich auch Kerstin Bauer von der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen Amberg, Eva Gottstein, Ehrenamtsbeauftragte der bayerischen Staatsregierung und Nicole Schley, Vorsitzende der freien Wohlfahrtspflege Bayern. −Foto: BSTMAS

Mit dem „Ehrenamtsnachweis Bayern“ wurde Manfred Belusa ausgezeichnet. Die Ehrung bekam er aus den Händen von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf in München überreicht, wie die Stadt Amberg informiert.

Als Angehöriger unterstützt Manfred Belusa bis heute nicht nur seine nach einem Schlaganfall betroffene Frau, sondern übernahm kurz nach der Gründung 2009 die Organisation der Aphasiker-Selbsthilfegruppe in Amberg. Aphasie ist eine Sprachstörung, die nach einer Hirnschädigung auftreten kann – meist durch Schlaganfall –, oder auch Kopfverletzungen durch Unfall, Tumor, Hirnblutung oder einem Schädel-Hirn-Trauma und bedeutet den Verlust der Sprache.

Hilfe zur Selbsthilfe sind Manfred Belusa besonders wichtig

Mit viel Engagement ist Manfred Belusa Ansprechpartner für viele andere Betroffene und Angehörige. Besonders wichtig sind ihm die Hilfe zur Selbsthilfe als Selbsthilfegruppe und die Autonomie als Mensch und Patient. Seit 2020 übernimmt er zusätzlich das Amt des Selbsthilfevertreters am Runden Tisch Oberpfalz und setzt sich dort für die Belange der gesundheitlichen Selbsthilfegruppen ein.

Mit Manfred Belusa wurden 13 weitere ehrenamtlich Engagierte ausgezeichnet, die sich in unterschiedlichen Bereichen – von der Jugendarbeit, über die Hilfe für Asylbewerber bis hin zu Sport und Musik – für ihre Mitmenschen einsetzen.

Herzschlag des Sozialstaates ist im Ehrenamt zu spüren

Beim Festakt in München lobte Sozialministerin Ulrike Scharf den vielfältigen Einsatz ehrenamtlich Engagierter im Freistaat. Im Ehrenamt sei der Herzschlag des Sozialstaates zu spüren. Die bayerische Gesellschaft zeichne sich dadurch aus, dass sich Menschen füreinander einsetzen. „Ich setze auf diese bayerische Lebenseinstellung und danke den Millionen Menschen, die sich im Ehrenamt einbringen“, so Scharf. Auch zukünftig soll der Zusammenhalt gestärkt werden. Der persönliche Einsatz mache den Unterschied. „Das Ehrenamt stärkt unsere Demokratie. Und hält unsere Gesellschaft zusammen“, so Scharf an die Ehrenamtler gerichtet.

Nicole Schley: „Ehrenamt ist keine Einbahnstraße“

Nicole Schley, Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege Bayern, betonte die Wichtigkeit des Engagements in der aktuellen Zeit: „Ehrenamtliches Engagement entfaltet seine sinnstiftende Wirkung vor allem bei der gesellschaftlichen Integration vieler unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen. Einwanderer, Menschen mit Beeinträchtigungen, von Armut, Schulden und Wohnungslosigkeit Betroffene.“ Die Unterstützung dieser Menschen gelinge nicht mehr ohne das ehrenamtliche Engagement, das von zunehmender Bedeutung ist.

„Ehrenamt ist keine Einbahnstraße: Damit leisten Menschen einen wertvollen Beitrag für das Gemeinwesen und bekommen viel zurück“, so Schley.