Medizin
Es gibt Fortschritte in der Chirurgie

Das Klinikum St. Marien in Amberg hatte verschiedene Themen von Behandlungsmöglichkeiten in der Neurochirurgie im Ratgeber.

12.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:04 Uhr
PD Dr. Hischam Bassiouni, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie −Foto: Klinikum/Dietl

Gefäßmissbildungen, Hirntumore und deren beeindruckende Behandlungsmöglichkeiten waren das Thema beim Ratgeber Gesundheit digital des Klinikum St. Marien Amberg. Referent war PD Dr. Hischam Bassiouni, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie am Klinikum Amberg und der Kliniken Nordoberpfalz AG. „Heute haben wir die Möglichkeit, Patienten mit Gefäßmissbildungen oder Hirntumoren in Regionen zu operieren, die sehr kritisch liegen und lebenswichtig sind. Unter dem Dach des NeuroRadiologischen Zentrums Nordostbayern arbeiten wir seit 2015 auch mit der Kliniken Nordoberpfalz AG zusammen und sind mittlerweile zu einem Behandlungszentrum für Hirnerkrankungen geworden, das zusätzlich zu Schlaganfällen auch Blutungen, Hirntumore und alle Arten von Gefäßmissbildungen optimal versorgt. Wir bieten unseren Patienten mit einer Hirnerkrankung eine neurologische, neuroradiologische und eine neurochirurgische Rundumversorgung an“, erklärt PD Dr. Bassiouni zu Beginn. Das Einzugsgebiet umfasst die gesamte Region der nordöstlichen Oberpfalz und auch überregional werden immer mehr Patienten versorgt, berichtet das Amberger St. Marien Klinikum.

Zu verdanken ist das auch vielen technischen Neuerungen in der Neurochirurgie wie der Fluoreszenz-Technologie, der Neuronavigation, der Neuroendoskopie oder dem Intraoperativen Monitoring. Nervenbahnen sind heute präoperativ darstellbar, so kann der beste Operationsweg für den Patienten festgelegt werden. Dank der funktionellen Magnetresonanztomographie können wichtige Areale im Gehirn vor der OP dargestellt und so während einer OP nicht verletzt werden. Die sogenannte Magnetresonanz-Spektroskopie gibt Aufschluss, um welche Art von Tumor es sich handelt. „All diese neuen Methoden steigern die Sicherheit für unsere Patienten enorm.“ Doch nicht nur diese modernen Technologien sind Voraussetzung dafür, sondern auch die langjährige Erfahrung des Operateurs. So sind die Zugangswege bei einer Operation zur betroffenen Stelle im Gehirn oft nur zweieinhalb Zentimeter groß und die Instrumente haben einen Durchmesser von zwei Millimeter. Präzise Arbeit und eine ruhige Arbeit sind hier Grundvoraussetzung. Dies gilt auch für die Behandlung von Gehirntumoren.

„Bei einem Hypophysen Adenom ist es oft die Sehfähigkeit, die eingeschränkt wird. Ein Akustikusneurinom macht sich oft bemerkbar durch Schwerhörigkeit auf einem Ohr. Die Funktionserhaltung steht für uns bei einer Operation an erster Stelle“, erklärt PD Dr. Bassiouni. „Gleichzeitig haben wir auch die Möglichkeit, solche Eingriffe beispielsweise über die Nase oder durch einen kleinen Zugang hinter dem Ohr durchzuführen. Für viele Patienten sind auch die kosmetischen Aspekte wichtig.“ „Häufig können wir dank dieser Entwicklungen Gefäßmissbildungen wozu Aneurysmata und Cavernome zählen und auch Tumore sehr effektiv behandeln und häufig sogar definitiv heilen“, so PD Dr. Bassiouni. „Werden die modernen Technologien gezielt und durchdacht eingesetzt, helfen sie uns, neurologische Defizite zu vermeiden und die Lebensqualität des Patienten zu erhalten.“