Vereine
Fischereiverein gewinnt neue Mitglieder

Die Schmidmühlener ziehen eine positive Bilanz – trotz vieler Absagen wegen Corona. Das Brutprogramm war ein Erfolg.

22.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:34 Uhr
Josef Popp
Die neu gewählte Vorstandschaft des Fischereivereins mit dem Vorsitzenden Josef Deml (li.) −Foto: Josef Popp

Rekordverdächtig – zumindest was die Dauer anbelangte, war die Jahreshauptversammlung des Fischereivereins Schmidmühlen. Tagte man sonst oftmals bis zu vier Stunden, war diese Versammlung samt Neuwahlen und Ehrungen innerhalb von zwei Stunden beendet.

In seinem Rechenschaftsbericht ging Vorsitzender Josef Deml zunächst auf die Mitgliederentwicklung ein. Die Tendenz zeigte für das „Coronajahr“ 2020 einen deutlichen Zuwachs. Der Stand betrug zum 1. Januar 2020 insgesamt 182 aktive und 85 passive Mitglieder. Zum 1. Januar 2021 zählte der Verein 200 aktive und 90 passive Mitglieder – ohne Jugend.

Einen schweren Verlust musste der Verein heuer hinnehmen: „Urgestein“ Wolfgang Seidenbeck, bis zuletzt noch im Bereich der Jugendarbeit engagiert, verstarb unerwartet. Nicht nur als Jugendleiter in früheren Zeiten, sondern vor allem als Leiter des Ausbildungslehrgangs zur Fischerprüfung prägte er den Verein wie kein Zweiter. Er wird fehlen, so Josef Deml.

Weiter ging im Einzelnen der Vorsitzende auf das Brutprogramm an der Lauterach ein. Es war ein voller Erfolg mit fast 100 Prozent Schlupfrate. Zu schaffen machte dem Verein aber der Kormoraneinfall an allen Gewässern. Vor allem war wieder ein Brennpunkt bei Wolfsbach an der Kläranlage. Der Biber bereitete vor allem am Jerglerweiher massive Probleme, aber auch immer mehr am Mathiassee. Der Vorsitzende betonte: „Wir arbeiten hier mit den zuständigen Behörden eng zusammen und haben unter anderem auch Entnahmen genehmigt bekommen. Diese wurden durchgeführt. Leider sind die Verbreitung und das Aufkommen mittlerweile so groß, dass ein freiwerdendes Revier innerhalb kurzer Zeit wiederbesetzt wird.“ Die Schäden wurden bei den Arbeitsdiensten soweit wie möglich über das Jahr beseitigt.

Eigentlich mussten alle Veranstaltungen des Vereins abgesagt werden, einzig die Arbeitsdienste konnten unter Auflagen stattfinden, so Deml. Der Fischereiverein beteiligte sich auch wieder am Artenhilfsprogramm des Fischereiverbandes Oberpfalz. Eingesetzt wurden bedrohte Arten wie Nase, Barbe, Schleie und Rutte. Bezüglich der Vereinsgewässer konnte der Vorsitzende über die Anpachtung einer weiteren Strecke an der Vils bei Harschhof/Markhof berichten.

Zweiter Vorsitzender Richard Sander übernahm den Bericht für die Jugendabteilung. 2021 umfasste die Jugendgruppe 28 Mitglieder. Es gab zwei Kündigungen sowie sieben Neuaufnahmen. Auch die Jugendarbeit litt unter Corona. So waren zwölf Veranstaltungen geplant, ausgefallen sind zehn. Durchgeführt wurden unter anderem die Nistkastenaktion sowie im August ein zweitägiges Fischercamp. Richard Sander blickte auch auf das Jahr 2020 zurück: Hier umfasste die Jugend 24 Mitglieder, es gab drei Kündigungen sowie fünf Neuaufnahmen.

Auch in Sachen Umweltbildung war der Verein aktiv. So wurden in den Vilstalgemeinden jeweils Veranstaltungen zum Ferienprogramm angeboten, die hervorragend angenommen wurden, wie Manuela Madsen als Organisatorin ergänzte. Bei einem Projekttag der vierten Klasse der Grundschule unterstützte der Verein und gab einen Einblick in das Ökosystem der Lauterach. Gewässerwart Christian Kosel informierte über verschiedene Besatzmaßnahmen an den einzelnen Gewässern. Einen Überblick über den Kassenstand gab Tino Scherm.

Stellvertretender Bürgermeister Martin Bauer dankte dem Verein für sein Engagement und sprach die Hoffnung aus, dass das Vereinsleben in den kommenden Jahren wieder „normal“ laufen kann. Ein guter Abschluss der Versammlung war die einstimmige Ernennung von Eduard Döberl zum Ehrenmitglied.

Reibungslos gingen die Neuwahlen vonstatten. Vorstandschaft: 1. Vorsitzender Josef Deml, 2. Vorsitzender Richard Sander, Schriftführer Eberhard De Wille, Kassier Tino Scherm, Jugendleiterin Maike Spies-Leuthmetzer, Gewässerwart Christian Kosel, Beisitzer Stefan Sander, Frank Gottschall, Martin Falk, Kassenrevisoren Rudi Werner, Thomas Kaufmann. (ajp)