Freibadsanierung
Freibad Rieden macht Fortschritte

Bürgermeister Erwin Geitner möchte einer der Ersten sein, der über die neue Wasserrutsche ein erfrischendes Bad nimmt.

02.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:57 Uhr
Paul Böhm
Bürgermeister Erwin Geitner (re) und Baustellenleiter Franz Braun von der Firma Arbogast aus Amberg treffen sich fast täglich zur Besprechung auf der Baustelle. −Foto: Paul Böhm

Bürgermeister Erwin Geitner kommt ins Schwärmen, wenn er durch die Freibadbaustelle geht und sich vorstellt, wie alles ausschaut, wenn alles fertig ist. Doch derzeit ist die Freibadsanierung in Rieden die wohl eine der größten Baustellen in den Gemeinden des Landkreises Amberg Sulzbach. Baukräne, Betonmischer, Rüttelplatten und Bagger sind derzeit auf dem Freibadgelände in Rieden zu sehen, wo sich sonst Badegäste und Sonnenhungrige um die besten Plätze auf der Liegewiese rund um die Wasserbecken gebuhlt haben.

Mittendrin in der Baustelle ist Bürgermeister Erwin Geitner derzeit jeden Tag zu sehen. Er informiert sich über den Baufortschritt und spricht mit den Handwerkern. Zusammen mit Baustellenleiter Franz Braun von der Bau ausführenden Firma Arbogast aus Amberg begutachtet er die einzelnen Kleinbaustellen. Einige Jahre Vorarbeiten und Planungen waren erforderlich gewesen, sagt Erwin Geitner, bis man letztendlich mit der Generalsanierung des Freibades beginnen konnte. „Die Sorge ist auch immer die Finanzierung gewesen, weil sich eine Gemeinde diese Summen ohne Förderung nicht leisten kann“, sagt er. „Wir haben aber gute Fürsprecher gefunden und auch etwas Glück gehabt, dass wir als einzige Kommune in der Region in dieses Bundesförderprogramm für Freibadsanierungen gekommen ist“, sagt Bürgermeister Erwin Geitner.

Neuer Standort für Technik

Auch Namen nennt er: „Bundestagsabgeordneter Alois Karl (CSU) und CSU-Generalsekretär Markus Blume haben sich entscheidend für unsere Belange eingesetzt“. Im Frühsommer 2020 wurden den Planungen abgeschlossen. „Doch dann kam Corona und andere Dinge dazwischen“, erzählt der Bürgermeister. Im Zug von statischen Untersuchungen der Bodenplatten der zunächst vorgesehenen Gebäudeteile war festgestellt worden, dass die bereits abgesegnete Planung wegen zu geringer Standfestigkeit nochmals geändert werden musste.

Ein neuer Standort für die Technik wurde zwischen dem Schwimmerbecken und dem ehemaligen Sprungturmbecken gefunden. „Das neue Technikgebäude befindet sich jetzt schon im Bau und kann bei der Wiedereröffnung des Freibades sogar als Sonnenterrasse genutzt werden“, sagt der Bürgermeister. Dies war letztendlich auch der Grund, dass sich der Gemeinderat entschieden hatte, aus den zwei geplanten Bauabschnitten eine zusammenhängende Baustelle zu machen. „50 Meter Becken wird bleiben“. Viele Gedanken hat man sich um die Badelandschaft selbst gemacht und sich letztendlich dafür entschieden, das 50-Meter Becken zu halten. Der Sprungturm wird verschwinden und an anderer Stelle wird eine gigantische Wasserrutsche für die Freibadgäste gebaut.

„Selbstverständlich kommen auch die Kinder nicht zu kurz“. Für sie gibt es ein Kinderbecken mit verschiedenen Ebenen und Wasserspielen. Und gleich nebenan wird ein Kinderspielplatz zum Austoben gebaut. Auch bei der Finanzierung musst nachgebessert werden. „Aus den zunächst 3,4 Millionen sind seit der Beantragung der Fördermittel im Jahr 2018 jetzt Gesamtkosten von etwa 4,5 Millionen Euro geworden. Im Januar 2021 wurde mit den Arbeiten für das Technik- und Filtergebäude begonnen.

Umfangreiche Erdarbeiten und das Setzen von Mikropfählen bis in etwa sechs Meter Tiefe wurden zur Verbesserung der Standfähigkeit vergeben. Bereits im März ging die Vergabe der Gerüstarbeiten, der Trockenbau, die Breitwasserrutsche als Filetstück des neuen Bades, einige Abbrucharbeiten, Außenputz, Maler-, Fliesenleger- und Zimmererarbeiten über den Tisch. Dazu kamen Estrich, Elektroplanung, Fassadenelemente, die Edelstahlbecken, die Badewasseraufbereitung und die Heizung. Jetzt geht man die Umgestaltung des Eingangsbereiches, der Umkleidekabinen, der Duschen sowie der Sozialräume an. „Derzeit ist alles am Laufen und gut koordiniert und wir liegen gut im Bauzeitenplan, denn wir wollen bis zum Saisonbeginn 2022 fertig sein.

5000 Quadratmeter Grünfläche

Hintergrund: Ursprünglich war die Sanierung des Riedener Bades in zwei Bauabschnitten geplant gewesen. Der Erste Bauabschnitt hätte zum Saisonende 2020 starten sollen und vor Beginn der Saison 2021 abgeschlossen sein sollen. Der zweite Abschnitt wäre dann heuer nach Saisonende begonnen worden und sollte bis zur Jahresmitte 2022 abgeschlossen sein. „Der Marktgemeinderat ist mehrheitlich hinter dieser Entscheidung für die Durchführung der Sanierung in einem Zug gestanden“. Wissenswert: Das Riedener Freibadfläche umfasst 7000 Quadratmeter, davon sind 5000 Quadratmeter Grünfläche. Das Fassungsvermögen der drei Becken beträgt 1700 Kubikmeter Wasser. Die Heizung erfolgt künftig über zwei Luft-Wärmepumpen mit Lufttauscher mit je 370 KW Leistung. Das Überschwallwasser wird aufgefangen, gereinigt und in die Becken zurückgeleitet. So weit möglich werden Photovoltaik-Flächen installiert. Automatische Kassensysteme sind vorgesehen. (abp)