Verkehr
Geld für barrierefreie Haltestellen

Der ZNAS verlängert sein Förderprogramm bis Ende des Jahres 2022.

15.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:18 Uhr
Gerd Spies
An der Dientzenhofer Straße in Ebermannsdorf wurde die Haltestelle schon barrierefrei ausgebaut. −Foto: Gerd Spies

Ein farblich abgesetzter Bordstein um mindestens 20 Zentimeter angehoben, um eine nahezu höhengleiche Einstiegsstelle in den Bus zu erreichen, taktile Leitstreifen für Blinde und Sehbehinderte – diese Merkmale besitzen barrierefreie Haltestellen. Für den Ausbau erhalten die Kommunen seit Jahren Unterstützung auch vom Zweckverband Nahverkehr Amberg-Sulzbach (ZNAS). Eine Gemeinde erhält jetzt 15 000 Euro.

Seit 2014 unterstützt der ZNAS den barrierefreien Ausbau von Bushaltestellen mit jeweils 5000 Euro. „Es ist eher eine symbolische Geschichte, soll aber trotzdem ein Anreiz für die Gemeinden sein“, sagte Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny in seiner Funktion als Vorsitzender des ZNAS bei dessen Sitzung am vergangenen Donnerstag. Nachdem die Gemeinde Ebermannsdorf gleich drei Bushaltestellen, zwei an der Hauptstraße und eine an der Dientzenhofer Straße, ausbauen ließ, kommt sie jetzt in den Genuss von 15 000 Euro. Die Gesamtkosten belaufen sich aber auf weit mehr, nämlich 224 000 Euro, wie die Gemeinde mitteilte. Bei einer staatlichen Förderung von 55 Prozent verbleiben damit rund 110 000 Euro Eigenanteil.

Da das vom ZNAS aufgelegte Förderprogramm Ende dieses Jahres auslaufen würde, beschloss der Verbandsrat bei seiner Sitzung nun einstimmig eine Weiterführung auch 2022. Damit erhalten auch die Stadt Sulzbach-Rosenberg, Illschwang und Schwend für ihren geplanten Ausbau von Bushaltestellen im nächsten Jahr diesen Zuschuss. Sie haben bereits Anträge gestellt. Der Gesamtetat des Förderprogramms von jährlich 40 000 Euro wurde aber bisher von den Kommunen gar nicht ausgeschöpft, hieß es von der Geschäftsführung des ZNAS.

Der Ausbau der Haltestellen im ZNAS-Gebiet steht also bei vielen Kommunen auf der Agenda. Schließlich soll der Öffentliche Nahverkehr bis zum 1. Januar 2022 vollständig barrierefrei ausgebaut sein.

Dieter Amann, Verbandsrat und zugleich SPD-Stadtrat in Amberg, nutzte die Gelegenheit und wies noch auf die Fahrgast-unfreundliche Haltestelle an der Fuggerstraße beim Verbrauchermarkt Real in Amberg hin. „Es ist kein Zustand, der hier herrscht“, kritisierte er. (age)