Projekt
Gesichter für den Klimaschutz

Videos zeigen nachahmungswürdige Ideen aus der Region. Ein Nebenerwerbslandwirt ist der erste Mutmacher.

21.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:20 Uhr
Isabel Lautenschlager, Jonas Nelhiebel (beide Naturpark Hirschwald), Joachim Scheid (Klimaschutzkoordinator Landkreis Amberg-Sulzbach) und Corinna Loewert (Klimaschutzmanagerin Amberg) stellten das Projekt vor (von links). −Foto: Katharina Abt

Das interkommunale Klimaschutzbündnis des Landkreises Amberg-Sulzbach und der Stadt Amberg startet in Zusammenarbeit mit dem Verein Naturpark Hirschwald die Reihe „Gesichter für den Klimaschutz“. Wie es in einer Mitteilung des Landratsamts heißt, gebe es im Amberg-Sulzbacher Land eine Vielzahl pfiffiger, intelligenter und nachahmungswürdiger Ideen für die Verbesserung des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit. Nur leider wissen viele Menschen dies noch gar nicht. So werden diese guten Beispiele als Vorbilder nicht bekannt und bekommen nicht die Aufmerksamkeit, die ihnen zustehen würde.

Um diesen Missstand zu beenden und die guten Beispiele raus aus der Nische und auf die Bühne des Amberg-Sulzbacher Landes zu heben, wurde bei der jüngsten Konferenz des Klimaschutzbündnisses die Idee entwickelt, besonders gute und eindrucksvolle Projekte mit den dahinterstehenden Menschen vorzustellen. Das Projekt „Gesichter für den Klimaschutz“ war geboren.

In drei- bis fünfminütigen Videoclips werden in den kommenden Monaten Initiativen, Projekte und Ideen filmisch aufbereitet und die Personen dahinter in den Mittelpunkt gerückt. Die Clips sollen dafür sorgen, engagierte Menschen sichtbar und deren Projekte für andere Interessierte nachahmbar zu machen.

Jonas Nelhiebel dreht die Clips

Joachim Scheid, Klimaschutzkoordinator des Landkreis Amberg-Sulzbach, erklärt das Projekt: „Monatlich sollen in loser Reihenfolge Klimaschutzprojekte und deren Antreiber aus den Bereichen Landwirtschaft, Energiesparen, nachhaltiger Lebensstil oder Bürgerengagement gezeigt werden. Der Naturpark Hirschwald sowie das Klimaschutzmanagement Stadt Amberg und Klimaschutzkoordination Landkreis Amberg-Sulzbach übernehmen die Auswahl der vorgestellten Projekte.“ Der Ranger des Naturparks Hirschwald, Jonas Nelhiebel, im früheren Leben als Mediengestalter tätig, übernimmt die filmische und redaktionelle Darstellung der ausgewählten Projekte. Isabell Lautenschlager, Geschäftsführerin des Naturparks Hirschwald erklärt: „Wir unterstützen nachhaltige und ressourcenschonende Lebensweisen sehr. Umwelt und Klimaschutz sind klassische Naturparkziele, ebenso wie die Bildung für nachhaltige Entwicklung. Deshalb unterstützt der Naturpark Hirschwald sehr gerne als Bündnispartner das Projekt.“

Im ersten Videoclip wird die Anpflanzung von Esskastanien auf einem Acker des Nebenerwerbslandwirts Dominik Sachsenhauser gezeigt. Unterstützung erhält dieser von Klimabäume.org und Grünspecht e. V.. „Wenn sich keiner traut, etwas Neues zu machen, einmal zu zeigen, was funktioniert, dann trauen sich die anderen auch nicht“, so Sachsenhauser zu seinem Pflanzprojekt.

Esskastanien gegen die Dürre

Die Familie Sachsenhauser reagiert auf die Dürresommer der vergangenen Jahre und wagt etwas: Sie pflanzt über 200 Esskastanien (Castanea sativa) in der Oberpfalz auf einer Agroforstfläche. Die Esskastanien sollen der Ackerfläche Schatten spenden und für einen ausgeglicheneren Wasserhaushalt auf der Fläche sorgen. Ganz nebenbei erhöht sich die Artenvielfalt auf dem Acker. Und durch den Verkauf der Esskastanien kann der Landwirt Einkommen generieren.

Für Corinna Loewert, Klimaschutzmanagerin der Stadt Amberg, hat das Projekt ein klares Ziel: „Gesichter für den Klimaschutz“ soll zeigen, dass Klimaschutz auf unterschiedlichste Weise möglich und auch für jeden einzelnen machbar sei. Viele Menschen gehen bereits mit gutem Beispiel voran, beispielsweise Dominik Sachsenhauser mit seiner Esskastanien-Pflanzung.