Dass die Leistung der Handwerker in unserer Gesellschaft immer noch nicht ausreichend geschätzt wird, lässt sich allein schon daran erkennen, dass viele Betriebe händeringend nach Nachwuchs Ausschau halten. Am vergangenen Donnerstag würdigte die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz mit einer großen Feier im Amberger Congress Centrum die Verdienste von 26 Betriebsleitern aus ganz unterschiedlichen Berufen aus der Region. Sie zeichnete die Handwerksmeister für 35 Jahre handwerkliche Leistung aus, überreichte ihnen den „Goldenen Meisterbrief“. Jutta Rother, Goldschmiedemeisterin aus Neumarkt und Elli Altmann, Friseurmeisterin in Mühlhausen, haben eine Gemeinsamkeit.
Sie wurden als einzige Frauen unter den 26 Handwerksmeistern für ihre jahrzehntelangen Verdienste um ihr Handwerk geehrt. „Sie haben Zukunft gestaltet! Sie bereichern unsere Region mit Produkten und Dienstleistungen!“ Mit diesen Worten gratulierte Ambergs 2. Bürgermeister Martin Preuß im Namen der Stadt die geehrten Handwerker für die Lebensleistung. Gerhard Ulm, der Vizepräsident der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, betonte, dass das Handwerk ein stabilisierender Faktor in unserem Wirtschaftssystem sei. „Mit gut 38.000 Betrieben, rund 215.000 Beschäftigten, darunter über 15.000 Auszubildenden, und einem Umsatz von über 29 Milliarden Euro ist das ostbayerische Handwerk eine tragende Säule der Wirtschaft in der Region, sagte Ulm.
Ulm wies auch darauf hin, dass vielen Betrieben der Mangel an Auszubildenden, die überbordende Bürokratie und das Problem, einen geeigneten Nachfolger zu finden, zu schaffen machen würden. „Sie sind Vorbilder ihres Berufsstandes, auch als Arbeitgeber und als Ausbilder. Für Ihre Verdienste um den eigenen Betreib, den Handwerker-Nachwuchs, die regionale Wirtschaft und die Gesellschaft wollen wir Sie heute würdigen“, sagte Ulm in seiner Laudatio. Anschließend überreichte er den 26 Betriebsleitern die große Urkunde mit dem Titel „Goldener Meisterbrief“. (age)