Natur
Hier entsteht Ambergs erster Totholzgarten

Die Allee in der Hohenburger Straße ist Lebensraum für viele Vogelarten. Die Stadt plant dort den ersten Totholzgarten Ambergs.

11.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:55 Uhr
Ambergs erster Totholzgarten entsteht an der Allee in der Hohenburger Straße. −Foto: Richard Lehmeier

Zwischen der Sebastianskirche und der ehemaligen Hockermühle steht entlang des Rad- und Fußweges eine imposante Allee. Dieser Baumbestand entlang der Hohenburger Straße ist seit 1983 von der Stadt Amberg als Naturdenkmal ausgewiesen. Um die alten Bäume möglichst lange zu erhalten, finden dort regelmäßig Pflegemaßnahmen statt.

Meist sind es Baumkletterer, die im Kronenbereich für Gewichtsentlastung sorgen müssen. Damit die Zukunft gesichert ist, wurden im Jahr 2008 von der Stadt Amberg und dem Landschaftspflegeverband Amberg-Sulzbach mehrere Linden nachgepflanzt. Bis die das Alter und vor allem die Dicke der jetzigen Bäume erreichen, werden noch etliche Jahre vergehen, heißt es in einer Pressemittelung der Stadt Amberg.

Solange sind die Linden, Kastanien und Ahorne der Lebensraum für große und kleine Höhlenbewohner. Ob Buntspecht oder Kleiber – die dicken alten Stämme bieten Platz für zahlreiche Vogelarten. Und im Holzmulm leben Insekten und vor allem deren Larven von den Pilzen, die das Holz zersetzen.

Seit 2020 lassen der Landschaftspflegeverband und die untere Naturschutzbehörde der Stadt Amberg von Dr. Jürgen Schmidl, Naturwissenschaftler an der Uni Erlangen-Nürnberg, gezielt nach spezialisierten Tierchen suchen, um die Pflege noch besser machen zu können. Gefunden wurden schon einige Raritäten wie Lindenprachtkäfer, Rosenkäfer oder Pinselkäfer. An der Hohenburger Straße entsteht Ambergs erster Totholzgarten. Der Grundstock dafür kommt aus dem Englischen Garten. Dort musste direkt an einem Weg eine Linde stark eingekürzt werden. Weil der Englische Garten eher ein „Flaniergarten“ ist, wurden der Stamm und die dicksten Äste mitten in das Naturdenkmal Hohenburger Straße gelegt.