Nicht einmal ein Jahr alt ist das Kind auf dem Foto – und bereits unheilbar krank. Bisher waren es Monate mit Höhen und Tiefen für die ganze Familie. Auf Nachfrage bei der Familie ist es für sie aber vor allem eine Zeit des Zusammenhaltens und des Zusammenwachsens, eine Zeit voller Hingabe und Liebe für die Kinder – eben für ihre „best babys“, wie auf der Kuscheldecke steht.
„Sind wir vom Kinderpalliativteam bei den Familien vor Ort, ist dieses Gefühl zu jeder Zeit spürbar, auch wenn die Familien natürlich an ihre Grenzen kommen. Aber es steckt viel viel Liebe dahinter“. Und so wurde dieses Gefühl auch zum Motto für eine Geschenkaktion des Kinderpalliativteams.
„Hier steckt ganz viel Liebe drin“ – steht auf den Taschen, die liebevoll von Christina Neiß und dem Kinderpalliativteam gepackt wurden. Liebe und Zusammenhalt – spürbar nicht nur innerhalb der betroffenen Familien, sondern auch zwei Dinge, die ebenfalls bei der Arbeit des Teams immer mitschwingen und die auch für Außenstehende immer spürbar sind.
Lächeln ins Gesicht gezaubert
Eine besondere Aktion hat den betroffenen Familien und Kindern jetzt ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. „Unser Ziel war es, Taschen zu packen mit besonderen Geschenken für die ganze Familie – für die Mama, den Papa und auch die Geschwisterkinder. Kleine Aufmerksamkeiten, die man so vielleicht noch nicht kennt, und die schöne Momente das ganze Jahr über schaffen sollen“, erklärt Christina Neiß, Initiatorin der Aktion. „Ich habe darauf geachtet, die Taschen mit Dingen zu füllen, die man sich selbst wahrscheinlich nicht kaufen würde, wie Kerzenbrettchen mit den Namen der Kinder, Pflegeprodukte, Bücher für die Kinder zum gemeinsamen Vorlesen, Plüschtiere und viele andere Dinge“.
Das Resultat waren 35 Taschen – gefüllt mit viel Liebe, berichtet die Pressestelle des Klinikums St. Marien Amberg. Die enorme Spendenbereitschaft jedes einzelnen, aber auch vieler regionaler und auch kleiner Unternehmen, machten solche Aktionen immer wieder möglich machen, so Christina Neiß. „Ich darf bei vielen Spendenübergaben mit dabei sein und frage dabei immer nach den Wünschen und Vorstellungen im Umgang mit den Spendengeldern. Nahezu alle finden den Gedanken toll, etwas für die ganze Familie tun zu können“. Auch Familien, die vergangenes Jahr ihr Kind verloren haben, wurden bei der Aktion berücksichtigt.
Wahnsinnige Freude
„Als Außenstehender kann man sich kaum vorstellen, wie schwer diese Zeit für eine Familie ist. Umso wichtiger sind kleine Momente der Auszeit, die den Familien helfen sollen wieder Kraft zu tanken“. Christina Neiß weiß, wovon sie spricht. Seit vier Jahren ist sie Teil des Kinderpalliativteams und hat schon viele Familien begleitet. „Auch uns – dem Team – hat die Aktion sehr geholfen. Wir haben die Päckchen gemeinsam verpackt, jedes einzelne. Sich dabei auszutauschen, Gedanken zu teilen, ist das, was ein Team zusammenwachsen lässt“.
„Nicht nur die Familie des kleinen Jungen hat sich wahnsinnig über unsere Aktion gefreut. Vielen vielen Dank an alle beteiligten Unternehmen, die das erst möglich gemacht haben“. Hier steckte im wahrsten Sinne des Wortes Liebe drin.