Hilfe für Flüchtlinge
Landkreis Amberg-Sulzbach rechnet mit neuer Flüchtlingswelle

30.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:09 Uhr
Vor allem Menschen aus Syrien, die über die sogenannte Balkanroute kommen, werden in den nächsten Wochen erwartet. −Foto: Symbolbild: Kay Nietfeld, dpa

Der Landkreis Amberg-Sulzbach rechnet mit rund 200 neuen Flüchtlingen bis zum Jahresende. Die Behörde hofft bei der Unterbringung der Asylbewerber auf die Unterstützung der Bevölkerung.

In ganz Bayern steigt die Zahl der neu ankommenden Asylbewerber und Flüchtlinge rapide an. Wie das Landratsamt in einer Pressemeldung schreibt, rechne der Landkreis Amberg-Sulzbach bis Jahresende mit rund 200 neuen Flüchtlingen, vor allem aus Syrien über die so genannte Balkanroute. Das habe weitreichende Auswirkungen auf den Landkreis, denn der Wohnraum für die Schutzsuchenden sei knapp.

Die Asylbewerberunterkunft an der Berufsschule in Sulzbach-Rosenberg ist aktuell zu gut 75 Prozent und voraussichtlich schon bald komplett belegt, heißt es in einer Pressemitteilung weiter. Deshalb sucht der Landkreis dringend Wohnraum, um die Menschen, überwiegend aus Syrien und dem Irak, angemessen unterbringen zu können.

Hilfe von den Bürgern

Die Behörde hofft hier auf die Unterstützung der Bevölkerung und bittet die Menschen im Amberg-Sulzbacher Land, geeignete Unterkünfte anzubieten. Es können sowohl klassische Wohnungen als auch ganze Wohnkomplexe und Pensionen oder Appartements für die Unterbringung angeboten werden. Der Landkreis mietet die Wohnungen im Auftrag des Freistaats Bayern an, dafür ist eine Vollmöblierung Voraussetzung. Bei Gemeinschaftsunterkünften mit einer Kapazität ab 50 Personen ist eine Vollmöblierung nicht zwingend erforderlich, wie Georg Jobst, Leiter des Sozialamts am Landratsamt Amberg-Sulzbach, mitteilt. Vorteilhaft wäre, dass fußläufig zur Unterkunft Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte sowie Busverbindungen vorhanden sind.

Darüber hinaus ist der Landkreis auch auf der Suche nach voll erschlossenen Grundstücken für die Errichtung von Asylunterkünften in Modulbauweise. Die Grundstücke sollten mindestens 2500 Quadratmetern groß sein, so die Mitteilung. Als Asylunterkunft infrage kommen laut Norbert Vogl, Abteilungsleiter für zentrale Angelegenheiten und Soziales, auch leerstehende Gewerbeflächen im Landkreis, zum Beispiel alte Supermärkte.

Landrat Reisinger bedankt sich für das Verständnis der Bevölkerung

Wer voll erschlossene Grundstücke, Wohnungen, Appartements oder Einfamilienhäuser für Flüchtlinge oder Asylbewerber anbieten möchte, wendet sich per E-Mail an sozialamt@amberg-sulzbach.de oder telefonisch unter (09621)39534 an Georg Jobst. Weiterführende Informationen und Formulare sind auf der Internetseite des Landkreises unter www.kreis-as.de/wohnangebote abrufbar.

Landrat Richard Reisinger dankt den Menschen im Landkreis, die zum einen mit Verständnis auf diese herausfordernde Situation reagieren und zum anderen ein soziales Miteinander an den Tag legen, indem sie den Menschen helfen und ihnen weiterhin offenherzig begegnen.