Jahreshauptversammlung
Lebenshilfe Amberg Sulzbach wächst weiter

02.11.2022 | Stand 15.09.2023, 3:04 Uhr
Seit 25 Jahren engagieren sie sich im Verein: Rudolf Martin, Günther Sperber, Georg Weigert, Ingrid Bösl, Maria Dotzler und Marita Kurczyk (v. l.) mit Vorstand Eduard Freisinger (r.) und seinem Stellvertreter Bernhard Vahle (2. v. r). −Foto: Mariella Kramer

Kürzlich fand die Mitgliederversammlung der Lebenshilfe Amberg-Sulzbach e.V. statt. 34 Teilnehmende hatten sich im Speisesaal der Jura-Werkstätten eingefunden, um sich von Vorstand Eduard Freisinger über die Geschäftsentwicklung der drei Vereine – Lebenshilfe, Jura-Werkstätten und Jura-Wohnstätten – informieren zu lassen, teilte der Verein in einer Presseinfo mit.

Neben dem Rechenschaftsbericht standen auch aktuelle Themen wie der Fachkräftemangel, die Bau-Entwicklung der modernen Appartement-Anlage am Haager Weg und die Mitgliederentwicklung auf der Tagesordnung. Volker Glombitza, neuer Leiter der Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung, stellte sich den Anwesenden mit einem Info-Vortrag zum Thema „18 werden mit Behinderung“ als Ansprechpartner vor.

Drei Vereine betreuen 1647 Menschen mit Behinderung

Von den Anfängen im Jahr 1969 bis heute hat sich immens viel für Menschen mit Behinderung getan: Mittlerweile betreuen die 839 Mitarbeitenden der drei Vereine 1647 Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Alleine im (vor-)schulischen Bereich sind es 1079 junge Menschen. Sie verteilen sich auf die Rupert-Egenberger-Schule, die Frühförderstellen und Schulvorbereitenden Einrichtungen sowie die inklusive Kinderkrippe „Mittendrin“ und den integrativen Kindergarten St. Sebastian. Das Einzugsgebiet reicht dabei weit über die Grenzen Ambergs hinaus und umfasst den Landkreis Amberg-Sulzbach sowie den westlichen Landkreis Schwandorf.

Vor allem im Bereich der Frühförderung stiegen laut Vorstand Eduard Freisinger die Zahlen der zu betreuenden Kinder. Im Vergleich zum Vorjahr konnten 66 weitere Kinder von den heilpädagogischen und therapeutischen Angeboten wie Logopädie und Ergotherapie profitieren.

Gleichzeitig sei es immer schwieriger in bestimmten Berufsbereichen wie der Heilerziehungspflege oder Logopädie Personal zu finden, um diese erhöhte Nachfrage zu decken, so Freisinger weiter. Mit Blick auf die Altersstruktur der Belegschaft, bereite ihm diese Entwicklung große Sorgen. Mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden der Lebenshilfe ist zwischen 41 und 60 Jahren alt. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Jura-Wohn- und -Werkstätten: „Es tut weh, wenn man weiß, man hat den Platz, aber nicht das Personal, um alle versorgen zu können.“, stellte Freisinger fest. Erfreulich hingegen: Trotz der finanziell und personell angespannten Lage, die nicht zuletzt durch die Pandemie und die mit ihr verbundenen Hygieneauflagen verursacht worden war, konnten alle drei Vereine eine schwarze Null unter den Strich von Ausgaben und Einnahmen schreiben.

Vortrag zum Thema „18 werden mit Behinderung“

Im abschließenden Beitrag von Volker Glombitza ging es um das Thema „18 werden mit Behinderung“. Da mit der Volljährigkeit rechtlich auch die elterliche Sorge ende, gebe es einiges zu beachten – vor allem für Menschen mit Behinderung – so der Sozialpädagoge. Bei der Beratungsstelle finden Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen beispielsweise zu Themen wie Grundsicherung, rechtliche Beratung, Teilhabeleistungen der Eingliederungshilfe, Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten kostenlose Informationen und Beratung.