Nachhaltigkeit
Lieber reparieren, statt wegwerfen

Das Repair-Café wurde 2009 ins Leben gerufen. Auch in Amberg-Sulzbach wird die Initiative ehrenamtlich weitergeführt.

01.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:16 Uhr
Armin Amrhein (r.) hilft bei der Reparatur eines kaputten Staubsaugers. −Foto: Linda Trager

Das Repair-Café ist eine Initiative, die 2009 von Martine Postma in Amsterdam ins Leben gerufen wurde. Bei den Repair-Cafés handelt es sich um ehrenamtliche Treffen. Besucher können dabei ihre kaputten Gegenstände alleine oder mit Hilfe von Ehrenamtlichen reparieren. Vor Ort sind Reparateure mit Reparatur- und Fachkenntnissen auf verschiedenen Gebieten wie Elektrik, Elektronik, Fahrradreparatur und Textil. Die Initiative wurde gegründet, um Ressourcen sowie CO2 einzusparen. Es ist ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft. Seit 2016 können auch die Bürger des Landkreises Amberg-Sulzbach das Angebot eines Repair-Cafés nutzen. Das Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit e.V. eröffnete in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum der Stadt Sulzbach-Rosenberg ein Repair-Café. In regelmäßigen Abständen fanden bis 2019 die Treffen in der Hängematte statt.

Wie das Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit mitteilt, wurde, um das Angebot im Landkreis zu erhöhen und kurze Wege für mehr Nachhaltigkeit gewährleisten zu können, im Jahr 2019 das Projekt der Klima- und Repair-Cafés im Landkreis Amberg-Sulzbach durch das ZEN e.V. auf mehreren Kommunen ausgeweitet. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative für zwei Jahre. Die Förderung endete am 30. September 2021. Die Klima- und Repair-Cafés wurden in den acht Kommunen Ensdorf, Kastl, Neukirchen/Etzelwang, Auerbach, Vilseck, Hirschau, Freudenberg und Kümmersbruck implementiert. Über 40 Landkreisbewohner beteiligten sich ehrenamtlich am Projekt. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden von den 64 geplanten Klima- und Repair-Cafés lediglich 36 Termine statt. Dabei wurden 312 Gegenstände vor der Tonne gerettet. Durch die Lebensdauerverlängerung bei einer erfolgreichen Reparatur werden die Energiemenge und CO2-Emissionen eingespart, die bei der Herstellung neuer Produkte benötigt werden. Mit Hilfe der Klima- und Repair-Cafés wurden ungefähr 12,3 Tonnen CO2 vermieden.

Nach Beendigung der Förderung werden die Klima- und Repair-Cafés in den einzelnen Kommunen selbstständig von den Ehrenamtlichen weitergeführt. In jeder Kommune haben sich Ansprechpartner gefunden, welche in ihrem Ort die Klima- und Repair-Cafés organisieren. Eine Anmeldung zur Terminvereinbarung ist weiterhin notwendig und unter der Telefonnummer (09624) 903648 möglich. In diesem Jahr finden voraussichtlich noch sechs Veranstaltungen statt. Das nächste Klima- und Repair-Café ist am 9. Oktober in Etzelwang/Neukirchen von 13 bis 16 Uhr. Außerdem werden weiterhin freiwillige Helfer gesucht, besonders in den Fachbereichen Elektrik und Elektronik. Wer Interesse hat, Besucher bei der Reparatur zu unterstützen, kann sich unter der Nummer (09624) 903648 melden.