Gesundheit
Medizin verbessert Lebensqualität

Dr. Kertai und Raphael Hofbauer bemühen sich am Klinikum Amberg, mit orthopädischen Maßnahmen eine Verbesserung zu erreichen.

13.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:35 Uhr
Die beiden Kinderorthopäden am Klinikum, Raphael Hofbauer und Dr. Dr. med. Michael Kertai, wollen die Verbesserung der neurologischen Grunderkrankungen mit orthopädischen Maßnahmen erreichen. −Foto: Klinikum/Dietl

„Wir begleiten unsere Patienten und deren Familien oft schon von Geburt an und kennen ihre Geschichte ganz genau. Da entsteht ein Vertrauensverhältnis. Das ist das Schöne an unserem Beruf“, erzählt Dr. Dr. med. Michael Kertai von der Sektion für Kinder- und Neuroorthopädie am Klinikum Amberg, so eine Pressesprecherin von Klinikum St. Marien. Er erzählt von einem 20-jährigen jungen Mann, der in Folge einer Frühgeburt eine Hirnblutung erlitten und daraufhin eine Spastik entwickelt hat. „Unser Patient hat einen sogenannten Kauergang entwickelt, das heißt einen Gang mit gebeugten Hüft- und Kniegelenken. Die Knie werden dabei nicht durchgestreckt, da die Spastik die Knie immer wieder in die Beugung zieht“, erklärt Dr. Kertai. „Man kann sich vorstellen, dass schon ein paar Schritte wahnsinnig anstrengend sind.“ Eine Operation hat dazu geführt, dass der junge Mann ein großes Stück Lebensqualität zurückbekommen hat. „Für lange Strecken braucht er immer noch einen Rollstuhl, aber er ist jetzt in der Lage selbstständig in seiner Wohnung zu leben, ohne dass diese rollstuhlgerecht umgebaut werden muss. Dieses Ergebnis hat unseren Patienten und natürlich auch uns sehr glücklich gemacht.“

Mit orthopädischen Maßnahmen eine Verbesserung erreichen – das ist die Aufgabe von Dr. Kertai und Raphael Hofbauer. Im Bereich der Neuroorthopädie werden Patienten behandelt, die an einer neurologischen Grunderkrankung leiden. Aber auch die Behandlung von angeborenen Fehlbildungen des Bewegungsapparates bei Kindern gehört zum Spektrum dazu. Häufigstes Beispiel ist der Klumpfuß. „Am Amberger Klinikum haben wir die Möglichkeit, neben den Kinderdisziplinen auch alle anderen Fachbereiche wie die Neurologie für unsere jungen Erwachsenen mit einzubeziehen. Wir können unsere Patienten direkt vor Ort weiter behandeln, sie beraten und ihnen Zeit für die Entscheidung geben“, so Dr. Kertai. „Für uns ist es das beste Ergebnis, wenn wir am Ende nicht nur das Röntgenbild verbessert haben, sondern wirklich auch die Lebensqualität der Patienten.“