Soziales Mehr als 1000 Flüchtlinge im Kreis
Vor allem die Betreuung der Kinder aus der Ukraine ist eine Herausforderung. Eine Willkommens-Klasse ist schon eingerichtet.

Amberg-Sulzbach.Die Verabschiedung des Haushalts war der zentrale Punkt bei der jüngsten Kreistagssitzung. Doch ein ganz anderes Thema, das gar nicht auf der Tagesordnung stand, sorgte bei dem Gremium an diesem Tag ebenfalls für viel Aufmerksamkeit.
Landrat Richard Reisinger nutzte die Gelegenheit, seine Kreisräte auf den neuesten Stand über die Ukraine-Flüchtlinge im Landkreis-Amberg-Sulzbach zu bringen. „Wir überschreiten gerade die Tausender-Grenze“, erklärte der Landrat. Noch am Montag würde ein Bus mit 33 Flüchtlingen aus der Ukraine in der Region eintreffen. Alle Flüchtlinge würden jetzt im Ankerzentrum in Regensburg registriert, bevor sie dann auf die einzelnen Landkreise verteilt werden. „Wir kümmern uns dann mit unseren kommunalen Institutionen gemeinsam mit den ehrenamtlichen Helfern um sie“, sagte Reisinger.
Eine besondere Herausforderung seien die vielen Kinder und Jugendlichen. „Es sind rund 400“, informierte Reisinger. Diese gelte es besonders zu betreuen. In der Walter-Höllerer-Realschule in Sulzbach-Rosenberg habe man inzwischen eine Willkommens-Klasse eingerichtet. Man müsse aber auch beachten, dass viele schulpflichtige Kinder weiterhin Unterricht von ihrer ukrainischen Schule auf digitalem Wege erhalten. Von einer Tatsache ist der Landrat sehr angetan: „Der Wille bei den ukrainischen Jugendlichen, die deutsche Sprache zu erlernen, ist beeindruckend!“
Reisinger wies aber auch darauf hin, dass es bei Ungleichbehandlung der ukrainischen Flüchtlinge gegenüber anderen Volksgruppen aus Osteuropa zu Spannungen in der Bevölkerung kommen könne. „Insgesamt glaube ich aber, dass wir in Deutschland mit unseren Dienstleistungen ein gutes Bild abgeben“, lautete seine zusammenfassende Analyse. (age)
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