Initiative
Mutmacher für die Pflegekräfte

Die Menschen aus Amberg dankten für den kräftezehrenden Einsatz im Klinikum. Über 400 „Mutmachertassen“ wurden übergeben.

28.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:27 Uhr
Mehr als 430 Mutmacher und 100 Mahlzeiten konnten Michael Sandner und Matthias Seliger an die Pflegedirektorin des Klinikums Amberg, Kerstin Wittmann, und das Team der Corona-Stationen übergeben. −Foto: Sibylle Sandner

Die Pflegekräfte der Corona- und Coronaintensivstationen des Klinikums Amberg durften heute ihre „Mutmacher“ aus der Zamhaltn-Aktion entgegennehmen. Pünktlich zu Weihnachten setzten die Menschen aus Amberg so ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität und des Dankes.

Michael Sandner von „mein Amberg“ beschreibt die Situation, aus der die Idee entstand, so: Eines Tages sei Elke Lotter, Leiterin der geburtshilflichen Station im Klinikum St. Marien, auf ihn zugekommen. „Elke erzählte, dass sie sich Sorgen um ihre Kolleginnen und Kollegen auf den Corona- und Coronaintensivstationen macht. Sie beobachtet, wie viele Pflegerinnen und Pfleger dort am Rande der Erschöpfung arbeiten.“ Das Problem sei nicht nur die körperliche Belastung, sondern auch die psychische: „Seit fast zwei Jahren arbeiten sie unter Extrembedingungen mit schwer und schwerstkranken Menschen, erleben eine menschliche Tragödie nach der anderen, übernehmen Schichten von erkrankten Kolleginnen und Kollegen und verzichten auf viel Freizeit und soziale Kontakte. Dazu kam noch das Gefühl, vergessen zu werden – draußen wollen die Menschen von Corona am liebsten nichts mehr wissen, hier im Klinikum kämpfen wir oft buchstäblich ums Überleben der Patienten“, erzählte Lotter. Schnell sei klar geworden: Die Pflegekräfte brauchen ein deutliches Zeichen, dass Amberg hinter ihnen stehe und ihre Arbeit zu schätzen wisse.

Mit seiner Frau Sibylle und Elke Lotter kam Michael Sandner dann auf die Idee zu den „Mutmachtassen“: liebevoll gestaltete Tassen, die mit besonders hochwertigen Geschenken von Amberger Geschäften gefüllt werden. „Ich wusste, dass ich da auf die Amberger Unternehmen zählen kann“, so Sandner in der Mitteilung. Tatsächlich hätten sie alles zu sehr günstigen Konditionen bereitgestellt. „Die sowieso wieder anlaufende Aktion Zamhaltn passte da sehr gut dazu“, so Sandner weiter. Die Tassen gab es dann online zu erwerben.

„Mir war wichtig, dass es eine Aktion aller Amberger wird – nicht nur von ein paar Geschäftsleuten. Jeder sollte die Chance haben, dem Klinikpersonal zu danken“, so Sandner. Fast 450 Tassen konnten schließlich weihnachtlich verpackt an die Pflegedirektorin des Klinikums, Kerstin Wittmann, übergeben werden.

Vom Erfolg der Aktion war der Initiator überrascht. „Ich hatte mit maximal 100 Mutmachern gerechnet. Dass aber zum Beispiel eine Arztpraxis eine Großbestellung aufgibt oder sich der Rotary-Club bereiterklärt, die Summe rund zu machen, hat alles übertroffen, was ich erwartet hatte.“ Ein deutlicheres Zeichen der Dankbarkeit sei derzeit kaum möglich. „Die Amberger lassen sich nicht spalten, sondern unterstützen die, die derzeit weit über ihre Grenzen gehen.“

Doch nicht nur die Tassen gab es für die Pflegekräfte. Matthias Seliger von der L’Osteria gab spontan 100 Mittag- oder Abendessen aus.

Begleitet wurde die Aktion von drei Videos, in denn Pflegerinnen und die Pflegedirektorin erzählen, wie sie ihre Arbeit gerade erleben und wie es ihnen geht. Und auch jetzt sei noch nicht Schluss. „Es kamen unzählige weitere Hilfsangebote für das Klinikpersonal. Die werden nun gesichtet und dann koordiniert“, so Sandner.