Wohncontainer
Neue Unterkünfte für Geflüchtete in der Stadt Amberg

13.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:23 Uhr
Sie machten sich ein Bild von der Wohnsituation: Bürgermeister Martin Preuß (5. v. l.) und die Vertreter der Stadt Amberg zusammen mit Rechtsanwalt Konrad Wilfurth (3. v. l.) sowie den unterstützenden Firmen vor dem Containerdorf Bayreuther Straße, wo demnächst Ukraineflüchtlinge einziehen sollen. −Foto: Thomas Graml/Stadt Amberg

Die Koordinierungsgruppe Ukraine mit Oberbürgermeister Michael Cerny an der Spitze musste sich etwas überlegen. Die Dreifachturnhalle des Gregor-Mendel-Gymnasiums sollte zeitnah geräumt werden, damit die Schüler dort wieder Sport machen konnten.

Und die aus der Ukraine geflohenen Menschen, für die aktuell keine Wohnung zur Verfügung steht, sollten in kleineren Einheiten als in der bisher genutzten Massenunterkunft untergebracht werden, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt.

Diese wurden auch relativ schnell gefunden: Die bis dahin als Impfzentrum genutzte Kennedyschule sollte geräumt und adäquat ausgestattet werden, außerdem wurde ein Containerdorf an der Bayreuther Straße ins Auge gefasst.

In diesen Tagen ist es so weit: Während bereits in der vergangenen Woche erste Geflüchtete in die Kennedyschule umgezogen sind, konnten nun auch die Container fertig ausgestattet werden. Grund genug, den Unternehmen, die diese schnelle Lösung möglich gemacht haben, Danke zu sagen. Diese Aufgabe hatte Bürgermeister Martin J. Preuß im Namen des Oberbürgermeisters übernommen.

Er freute sich über dieses „Paradebeispiel für eine unkomplizierte, unbürokratische Zusammenarbeit“, die es an beiden Standorten, besonders aber im Fall des Containerdorfs an der Bayreuther Straße, mit den örtlichen Firmen gegeben hat.

Kostenfreie Container

Hier hatte sich das Bauunternehmen Mickan in besonderer Weise eingebracht. „Die Wohncontainer wurden der Stadt Amberg von der Firma kostenfrei zur Verfügung gestellt“, berichteten die Verantwortlichen aufseiten der Stadt Amberg, der stellvertretende Leiter des Sozialreferats und Leiter der Koordinierungsgruppe Thomas Boss, Leiter Hubert Meier und Matthias Sörgel vom städtischen Hochbauamt sowie Andreas Pfauntsch, zuständig für den Katastrophenschutz bei der Stadt Amberg. Auch Rechtsanwalt Konrad Wilfurth hatte sich spontan bereit erklärt, die Container pachtfrei auf seinem Grundstück aufstellen zu lassen.

Aber nicht nur ihnen ist es zu verdanken, dass die bauliche Umsetzung dieser Maßnahme einschließlich der Projektierung und der notwendigen baurechtlichen Genehmigungen nur etwa drei Monate gedauert hat. Auch viele andere ortsansässige Firmen waren bereit, rasch tätig zu werden sowie ihre Unterstützung teilweise unentgeltlich oder mit großen Vergünstigungen zu leisten, teilt die Stadt Amberg mit: die Firma Danhauser, die Firma Dieter Kohl aus Edelsfeld, ISO-BAU und heinl bauelemente aus Illschwang, der Malerbetrieb Knüttel, Elektro Lück, die Firmen Helmut Pilhofer aus Sulzbach-Rosenberg und Ulrich aus Hahnbach sowie der Hahnbacher Meisterbetrieb Werner Ringer.

Dank ihrer Unterstützung bietet das aus Wohncontainern sowie Sozial- und Gemeinschaftsräumen bestehende Containerdorf an der Bayreuther Straße nun Platz für 16 bis 20 Geflüchtete.

Platz für bis zu 72 Menschen

Am Standort Kennedyschule können in den ehemaligen Klassenräumen 36 bis 72 Menschen untergebracht werden. Zum Kochen und Duschen wurden auch hier fünf zusätzliche Container aufgestellt.

Da es sich trotz der deutlich verbesserten Situation aber erneut nur um vorübergehende Unterbringungsmöglichkeiten handeln kann, werden Bürger, die freien Wohnraum zur Verfügung stellen können, nach wie vor dringend gebeten, diesen der Stadt Amberg, namentlich der städtischen Koordinatorin Andrea Schröther, zu melden. Schröther ist erreichbar per E-Mail an ukraine-hilfe@amberg.de und telefonisch unter der Nummer (09621) 102121.