Hilfsangebot
Neuer Treff für Frauen aus Ukraine in Amberg

24.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:16 Uhr
Die ukrainischen Frauen mit Nadine Murshel, Koordinatorin der Ukraine-Hilfe bei der Freiwilligenagentur Amberg (4. v. l.) −Foto: Elisabeth Triller

Um geflüchtete Frauen aus der Ukraine aus ihrer Isolation zu holen und ihnen die Möglichkeit zu geben, mit ortsansässigen Bürgerinnen in Kontakt zu kommen, hat die Freiwilligenagentur der Stadt Amberg in Kooperation mit dem Amberger Verein Bürgertreff einen ersten offenen Frauentreff organisiert.

Die Zusammenkunft bot den insgesamt zehn Frauen die Möglichkeit, sich zu vielen Fragen des Alltags zu informieren und den Mut zu fassen, künftig mehr auf andere zuzugehen. Viele der aus der Ukraine geflüchteten Frauen haben aufgrund ihrer Stellung im Heimatland zunächst einmal große Probleme, sich in Deutschland zurechtzufinden.

Isolation und Einsamkeit

Aus Angst vor Unbekanntem tendieren sie dazu, sich zurückzuziehen. Zwar sehnen sie sich danach, mit deutschen Frauen in Kontakt zu kommen, wagen es aber häufig wegen fehlender Sprachkenntnisse nicht oder sind gehemmt, selbst aktiv zu werden. Dadurch fühlen sich die Frauen aus der Ukraine oft isoliert und einsam.

Dieser Entwicklung wollen die Organisatorinnen des Frauentreffs, Elisabeth Triller und Nadine Murshel, etwas entgegenzusetzen. Bei einem ersten offenen Treff kamen unter anderem auch die Fluchtgeschichten der Frauen zur Sprache.

Anschließend wurden Fragen zur Hausordnung und alltäglichen Herausforderungen wie der Mülltrennung, der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, der Beantragung eines Kindergartenplatzes sowie zur Kinderbetreuung allgemein, zum Deutschlernen, zur Weiterbildung und zur Berufsanerkennung thematisiert. Für diesen Austausch und die Idee dazu sprachen die Frauen den beiden Organisatorinnen und der Stadt Amberg ein großes Dankeschön aus. „Es ist so ein schönes Gefühl, nicht alleingelassen zu werden. Wir fühlen uns sehr wohl in Amberg, unserem neuen Zuhause. Vielen Dank dafür“, sagten sie.

Bisher noch mehr Anfragen als Plätze

Da die Resonanz groß war und die Freiwilligenagentur noch weit mehr Anfragen bekommen hatte, wurde bereits ein nächstes Treffen geplant. Je nach Bedarf sollen die Zusammenkünfte künftig mindestens einmal im Monat stattfinden.

Die Diskussionsthemen dafür werden bereits im Vorfeld ausgewählt. Hinzu kommen einige Veranstaltungen zur gemeinsamen Unterhaltung: ein Spieleabend und eine Modenschau, ein Tanzabend und Make-up-Kurse sind schon im Gespräch. Auch ein Ausflug durch die Stadt Amberg mit einer Plättenfahrt steht auf der Wunschliste der Beteiligten.

Zudem bietet sich bei den Treffen die Gelegenheit, direkt vor Ort Patenschaften zu vermitteln, damit sich Frauen und ihre Familien gut aufgehoben fühlen.

Fragen zum Projekt sowohl von Ehrenamtlichen als auch von Hilfesuchenden nimmt die Freiwilligenagentur entgegen. Als Ansprechpartnerinnen stehen ihnen dabei Elisabeth Triller, die Leiterin der Agentur unter der Telefonnummer (09621) 101352 sowie ihre Kolleginnen Nadine Murshel (09621) 101653 und Stefanie Donhauser (09621) 101513 zur Verfügung.