Tradition in Amberg-Sulzbach
Neues Oberkirwapaar für Mendorferbuch

25.08.2022 | Stand 15.09.2023, 3:53 Uhr
Paul Böhm
Beim Zufallswalzer wurde das neue Oberkirwapaar bestimmt. Die Wahl fiel auf Natalie Reindl und Thomas Metschl. −Foto: Paul Böhm

Dass sich das „Mühlradl“ bei der Kirchweih in Mendorferbuch, also in Bouch, auch am neuen Kirwaplatz dreht, dafür sorgten heuer federführend 17 Kirchweihpaare und ein großer Helferstab aus der Dorfgemeinschaft bei der drei Tage dauernden Kirchweih.

„Jeder hilft, da sind wir natürlich riesig stolz darauf“ sagt der Chef des neu gegründeten Kirwavereins „Bouch-Deifl Mendorferbuch“. Zu den Klängen der Bouchna Kirwamusikanten, identisch mit der Besetzung der Gruppe „Wöidarawöll“, wurde der Baum ausgetanzt. Einstudiert waren der „Etzelwanger“, ein rescher Boarischer, ein Plattler, der Ehrendreher zur Ermittlung des neuen Oberkirchweihpaares, das G’stanzl-Singen, die Sternpolka und natürlich das Mühlradl. Ob Losglück oder eine ausgemachte Sache – Thomas Metschl und Natalie Reindl halten jetzt für ein Jahr Kirwafahne und die Kirwaliesl als neues Oberkirwapaar in Ehren.

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Dass die Kirwaschachtel mit Schnoderhüpfl randvoll gefüllt ist, gehört im Dorf beim Aussingen zu den Selbstverständlichkeiten. „Da ist man immer neugierig, was von den jungen Leuten so alles breit getreten und wer wem in die Kirwamaß spuckt“, war zu hören. Bei den Gstanzln wurde etwa das Hohenburger Gartenhäusl zerlegt und der Kirchplatz im Dorf nochmals vermessen, um im nächsten Jahr mehr Platz zu bekommen. Das neu gegrabene Baumloch wurde hingegen lobend mit einem Dreizeiler bedacht. Vor dem Besuch der wackeligen Hohenburger Kirchweihbar wurde gewarnt und vor einer Pizzabestellung ins neue Wohngebiet „Gsteibat“ eher abgeraten, weil der Pizzabäcker in Schmidmühlen etwas „Schlampertes“ dahinter vermutet hätte und dem Abholer deswegen eine „Schelln“ verpasst habe.

Das mitternächtliche Holzsägen beim Kare wurde mit einem Kirwastrafzettel geahndet und der Heimhofer Kirwabaum-Versteigerer derbleckt. Den löchrigen Biercontainer hat man schnell wieder geflickt und letztendlich gab es noch ein Loblied samt einem Juchzer für den guten Zusammenhalt zwischen den „Alten Hasen“ und den „jungen Hupfern“.