Projekt
PSU-Team bietet Hilfe zur Selbsthilfe

13 Mitarbeiter des Klinikums Amberg leisten psychosoziale Unterstützung für das Personal bei belastenden Ereignissen.

29.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:30 Uhr
Am Klinikum St. Marien wurde ein PSU-Team gegründet. −Foto: Sandra Dietl

Im Berufsalltag eines Krankenhauses können Mitarbeiter immer wieder mit schwerwiegenden Ereignissen, Schicksalen und Bildern konfrontiert werden. Manche dieser Bilder und Geschichten vergisst man nicht so schnell, oder sie kommen einem auch nach langer Zeit plötzlich wieder in den Sinn. Vor solchen Bildern und Geschichten kann das Personal schlecht die Augen verschließen. Die Mitarbeiter müssen mit all ihren Sinnen wahrnehmen, hinsehen, helfen, heißt es in einer Mitteilung des Klinikums.

Was aber ist, wenn man nicht mehr von diesen belastenden Gedanken loskommt, man allein ist mit dem Geschehenen? Da braucht es ein Ventil, eine Unterstützung. Um das anbieten zu können, hat das Klinikum St. Marien jetzt ein PSU Team gegründet. PSU steht für psychosoziale Unterstützung und meint hier die Hilfe zur Selbsthilfe bei belastenden Ereignissen. 13 Mitarbeiter haben sich zu sogenannten Peers ausbilden lassen, die ab sofort belasteten Kollegen mit einem offenen Ohr und Hilfsangeboten zur Verfügung stehen. Unterstützt wird dieses Projekt vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und zudem gefördert über das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, so die Pressestelle des Klinikums weiter.

Die übergeordneten Ziele sind zum einen die psychische Stabilisierung der betroffenen Person in der Akutsituation zur Wiederherstellung und Gewährleistung der Arbeitsfähigkeit und zum anderen die zeitnahe Reflexion des Geschehenen mit allen potenziell belasteten Personen eines Teams. Weiterhin gilt es, nachhaltige Unterstützungsangebote anzubieten.

Alle drei Ziele fokussieren darauf, präventiv medizinisches Personal bei schwerwiegenden Ereignissen zu schützen und zu unterstützen, um so ein Höchstmaß an Patientensicherheit gewährleisten zu können und die Gesundheit des medizinischen Personals über das Berufsleben hinweg zu erhalten. Das Klinikum St. Marien Amberg ist eines von drei bayerischen Kliniken, das sich an dem Projekt beteiligt und damit ein klares Zeichen für die Gesundheitsfürsorge ihrer Beschäftigten setzt.