In Wohngebiet verirrt
Rehbock darf in Sulzbach-Rosenberg im Polizeiauto mitfahren

02.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:47 Uhr

Polizeioberkommissar Tobias Kellner und Polizeiobermeister Kevin Plach fesseln den Rehbock. −Foto: Polizei

In das Stadtgebiet von Sulzbach-Rosenberg verirrt hat sich am frühen Dienstagmorgen ein Rehbock. Nachdem das Tier fast mit einem Auto kollidiert wäre, rückte die Polizei aus und löste den Fall.



Kurz nach 6.30 Uhr rief ein Verkehrsteilnehmer die Polizei in Sulzbach-Rosenberg: Er hätte in der St.-Georg-Straße fast einen Zusammenstoß mit einem Reh gehabt. Das Tier springe ganz aufgeregt zwischen den Hofeinfahrten herum und habe sich ins Stadtgebiet verlaufen.

Die Polizei rückte aus und traf auf einen verängstigten Rehbock. Den Beamten war schnell klar, dass das Tier aus eigener Kraft nicht mehr den Weg aus dem Innenstadtbereich zurück in den Wald finden werde. Zudem war der beginnende Berufsverkehr sehr gefährlich für das Tier.

Rehbock mit Blaulicht an Waldrand gefahren



Der junge Rehbock fand mittlerweile keinen Ausweg mehr zwischen einer Gartenhütte und einer Gartenmauer; zum Glück für die Beamten. So konnte der Hausfriedensbrecher die Polizisten nicht auf seine kleinen Hörner nehmen und ließ sich nahezu widerstandslos, aber unter lautstarkem Protest in Gewahrsam nehmen. Dabei kam ein mitgebrachtes Seil der Polizei zum Einsatz und dem Rehbock wurden Fußfesseln angelegt. Diese Aktion kommentierte der Rehbock mit weiterem lauten Geschrei. Als er im Streifenwagen neben einem wachsamen Polizisten saß, beruhigte er sich aber schnell.

Ein Dankeschön gab es nicht für die Polizei



Mit Blaulicht durfte der Rehbock im Polizeiauto bis zu einem nahegelegenen Waldstück mitfahren und erlebte eine echte Einsatzfahrt. Am Waldrand entließ die Polizei den Rehbock wieder in die Freiheit. Sichtlich erleichtert sprang der Rehbock davon, allerdings ohne sich bei den beiden Polizisten zu bedanken.

Wer sich am Ende vor wem mehr erschrocken hat, ließ sich laut Polizei nicht klären. Den beiden Polizisten blieb als Erinnerung an diesen nicht alltäglichen Einsatz nur ihre verdreckte Dienstkleidung. Der Fall zeigt, nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Tieren ist „Dein Freund und Helfer“ immer mit vollem Einsatz dabei.

− bli