Gerade mal ein halbes Jahr vor der letzten Kommunalwahl, am 23. September 2019, wurde die Wählervereinigung „Die Liste Amberg“ aus der Taufe gehoben, damals als Reaktion auf den Streit in der SPD-Stadtratsfraktion. Lediglich sechs Monate hatte die neue Gruppierung Zeit, sich für die Wahl des Amberger Stadtrats aufzustellen. Das Ergebnis mit 11,3 Prozent der Stimmen und vier Mandaten war eindrucksvoll.
Inzwischen hat sich die DLA-Fraktion im Stadtrat positioniert, ist sogar auf fünf Mandatsträger angewachsen. Jetzt wählte sie auf ihrer Vollversammlung, die wegen Corona hybrid stattfand, für die kommenden zwei Jahre wieder ihre Vorstandschaft. Diese zeigt auch neue Gesichter.
Den Radverkehr stärken
„Wir bewegen Amberg“ gab sich im Kommunalwahlkampf 2020 die neue Partei als Motto. Und dieser Wahlkampf-Slogan ziehe sich auch seitdem wie ein roter Faden durch die Aktivitäten der Partei, betonte der Vorsitzende Albert Schindlbeck in seinem Rechenschaftsbericht. Für eine zukunftsorientierte Politik habe man sich eine Vielzahl von Arbeitsschwerpunkten gesetzt. „Wir wollen mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung bei den Stadtratssitzungen“, nannte Schindlbeck als einen der wichtigsten Schwerpunkte. Die DLA machte sich daher für ein generelles Streamen der Stadtratssitzungen stark, forderte die Protokollierung des Abstimmungsverhaltens der Stadträte. „Jedes Mitglied des Stadtrats kann verlangen, dass in der Niederschrift festgehalten wird, wie es abgestimmt hat“, hieß es in einem Antrag im September 2021. Bei der Abstimmung im Stadtrat schlossen sich aber nur die Mitglieder von Amberger Bunt dem Antrag an, so Schindlbeck weiter.
Auch das Thema Mobilitätswende und Verkehr stehe bei der DLA auf der Agenda-Liste weit oben. „Wir unterstützen weiterhin die mutigen und zukunftsorientierten Ansätze des Radverkehrskonzepts“, betonte der Vorsitzende. Dazu würden auch die Fahrrad-Demo „Critical Mass“ und Protected Bike Lane Altstadtring zählen.
Planen für Bürgerspital-Areal
Großen Rückhalt erhalte auch die IG Menschengerechte Stadt von der Liste Amberg bei ihrem Kampf gegen die geplante Bebauung des Bürgerspital-Areals. „Die Liste Amberg begrüßt den Ausgang des Bürgerentscheids und setzt sich für eine zweckmäßige, transparente und zeitnahe Umsetzung des neu aufgerollten Beteiligungs- und Planungsprozesses ein“, formulierte Schindlbeck.
Beim Thema Energiewende fordert die DLA in neu geplanten Industriegebieten eine maximale Nutzung der Flächen für PV-Anlagen, erklärte Schindlbeck. Aus ihrer Feder stamme auch der Antrag im Stadtrat, Anreize für die Bürger zur energetischen Nutzung ihrer Dachflächen zu schaffen.
Alle Kandidatinnen und Kandidaten wurden einstimmig in ihre Ämter gewählt. Albert Schindlbeck, inzwischen pensionierter Pädagoge und Ehren-Kreisvorsitzender des BLLV, wird auch in den kommenden beiden Jahren die Partei Die Liste Amberg als Vorsitzender führen. Neu gewählt wurde in die Vorstandschaft Daniel Holzapfel. Er löst als Schatzmeister Stefan Reuter ab. Die weiteren Vorstandsmitglieder sind Andrea Kleindienst, Tanja Dandorfer und Martin Frey. Der Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Martin Frey, nahm wegen einer Corona-Infektion nur digital an der Versammlung teil.
