Pfarrei Schmidmühlen
Schmidmühlener auf den Spuren des Heiligen Franziskus

12.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:40 Uhr
Johann Bauer
Sie freuten sich auf spannende Tage: Die Teilnehmer der Pilgerreise der Pfarrei Schmidmühlen und Umgebung. −Foto: Johann Bauer

Eine 27-köpfige Reisegruppe aus Schmidmühlen startete zu einer Pilgerreise nach Assisi, um sich auf die Spuren des Hl. Franziskus zu begeben. Ihr Quartier schlug die Gruppe nahe der Portiunkulakirche auf.

Jeden Abend lud die dunkle Kirche, in der einzig die von Franziskus wieder aufgebaute Kapelle angestrahlt wurde, zur Besinnung ein. In diese ganz besondere Atmosphäre tauchten die Teilnehmer immer wieder gerne ein.

Eine Tour durch die Stadt

Am ersten Tag führte die Reiseführerin die Pilger an verschiedene Stätten in der mittelalterlichen Stadt, an denen Ereignisse im Leben des Heiligen spielten: Sein Geburtshaus, die Zelle, in die ihn sein Vater einsperrte, das Kreuz, vor dem er von Jesus den Auftrag erhielt, die Kirche wieder aufzubauen und schließlich sein Grab in der Kirche San Francesco. Die großartigen Fresken von Giotto zogen die Besucher in ihren Bann. Am Mittwoch fuhr die Reisegruppe in den Norden nach La Verna. Hoch über dem Tal gelegen schweift von dort der Blick weit über die bewaldeten Berge der Abruzzen. Zwei Jahre vor seinem Tod empfing der Hl. Franziskus dort die Wundmale Jesu. Pfarrer Sulzer stellte den Teilnehmern die Frage, welche Spuren Jesus in ihrem Leben hinterlassen habe.

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Auf der Rückfahrt legte die Gruppe einen Zwischenstopp in Gubbio ein und lauschte der Legende vom Wolf von Gubbio. Franziskus vermochte den Wolf, das Wilde und Ungebändigte in sich zu zähmen, indem er ihm ausreichend Raum und Aufmerksamkeit schenkte und ihm gleichzeitig die Grenzen aufzeigte. Eine Anregung auch für uns heute. Am darauffolgenden Tag fuhren die Pilger ins Rietital, in dem sich der Hl. Franziskus immer wieder in Einsiedeleien zurückzog. Zwei davon – Fonte Colombo und Greccio – suchte die Gruppe auf. Gerade Letztere spielt auch für uns heute eine wichtige Rolle, ließ der Heilige doch an Weihnachten 1223 dort in einer Höhle die Geburt Jesu in Betlehem detailgetreu mit Ochs und Esel nachstellen – letztlich die Geburtsstunde unserer Krippen.

Dementsprechend finden sich dort auch unzählige Krippen aus allen Herren Ländern. Neben den heiligen Stätten mit ihren Kunstschätzen beeindruckte die Teilnehmer auch die wunderbare Natur Umbriens mit seinen Steineichenwäldern und Olivenhainen. Ganz besonders fasziniert zeigten sie sich von der Cascata de Marmore, einem der höchsten Wasserfälle Europas. Mit ohrenbetäubendem Getöse und in eine Gischtwolke gehüllt stürzen dort die Wassermassen ins Neratal. Am letzten Tag in Assisi begegnete die Gruppe im Kloster San Damiano der Hl. Klara. Das zum Teil noch originalgetreu eingerichtete Kloster mit seinem ruhigen Innenhof verströmt noch viel vom Geist der Heiligen, die dort jahrzehntelang gelebt hat.

Gottesdienst in Carceri

Der Abschlussgottesdienst, der im Freien in Carceri gefeiert wurde, stand ganz im Zeichen des Sonnengesangs, in dem der Hl. Franziskus die ganze Schöpfung als Schwestern und Brüder preist. Dies bot den Anlass, über den Umgang mit der Natur nachzudenken. Ganz erfüllt von den Eindrücken des Landes und den Impulsen des Hl. Franziskus trat die Gruppe ihre Rückreise an und war der Überzeugung, dass dieser Heilige für die Erneuerung der Kirche und der Gesellschaft heute wertvolle Anregungen bietet.