Sulzbach-Rosenberg
Schüler spielten Bürgermeister und Stadtrat

31.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:15 Uhr
Kinder der vierten Jahrgangsstufe der Pestalozzi-Grundschule in Sulzbach-Rosenberg lernten spielerisch das Wesen einer demokratischen Gesellschaft. −Foto: Anita Kinscher

Mit großem Erfolg startete wieder das Projekt „Planspiel Heimat“ der Kommunalen Jugendarbeit Amberg-Sulzbach (KoJa).

Unter Leitung der Projektmitarbeiterin Anita Kinscher nahmen vergangene Woche auch die Kinder der vierten Jahrgangsstufe der Sulzbach-Rosenberger Pestalozzi-Grundschule an dem Projekt teil, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamts.

In dem zweitägigen „Planspiel Heimat – spielerisch Demokratie vermitteln“ schlüpften die Grundschulkinder der Klasse 4b in die Rolle von Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitikern der fiktiven Stadt Felddorf. In Kleingruppen mussten sie darüber entscheiden, ob eine Umgehungsstraße gebaut wird. Die Kinder erlangten als eigenständige Akteure erste elementare Erfahrungen in politischen Entscheidungs- und Diskussionsprozessen, welche nicht immer leicht waren.

Wollte die Umweltpartei unbedingt den Wald schützen, so war dies der Elternpartei egal. Sie wollte ihren Kindern einen sicheren Schulweg bieten. Dank spannender Stadtratssitzungen und offener Debatten konnte dennoch schnell eine gute Lösung gefunden werden, die alle zufrieden stellte.

Ziel des Projekts ist es, den Schülern auf spielerische Art Politik näher zu bringen und ein Verständnis für Demokratie zu wecken, denn Kinder kommen schon früh in Kontakt mit Politik – sei es bei der Mitbestimmung und Gestaltung ihrer Freizeitmöglichkeiten oder bei der Wahl ihres Klassensprechers. „Es ist daher besonders wichtig, dass Mädchen und Jungen bereits im frühen Alter politische Mitgestaltung üben und sich zu demokratiefähigen Personen entwickeln“, betonen die Organisatoren.

Die Kinder der vierten Klassen waren laut Landratsamt mit vollem Einsatz dabei und konnten sich schnell in ihre neue Rolle einfühlen. Sie agierten mit viel Feingefühl und Wertschätzung und erkannten früh, dass nur gemeinsam eine gute Lösung gefunden werden kann. Im Stadtrat wurde am Ende der Bau einer Fußgängerunterführung beschlossen. Zudem gibt es eine Geschwindigkeitsbegrenzung und vermehrt Verkehrskontrollen. So ist der Schulweg der Felddorfer Kinder wieder sicher.

Klassenleiterin Margit Müller verfolgte das Projekt sehr interessiert und gab den Kindern immer wieder gern hilfreiche Tipps. Sie lobte den ehrenamtlichen Einsatz des Teams der Kommunalen Jugendarbeit.

Zum Abschluss besuchte dritte Bürgermeisterin Hildegard Geismann die Kinder zu einem Plenum. Sie stand Rede und Antwort, und die Schüler waren sichtlich stolz, dass sie ihre Erfahrungen mitteilen konnten und nun schon Politik-Experten sind.