Umwelt
Stadt belohnt den Klimaschutz

Das neue Programm „Fürs Amberger Klima“ wird bestens angenommen. In einigen Töpfen gibt es noch Fördergelder.

23.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:59 Uhr
Oberbürgermeister Michael Cerny auf einem E-Lastenfahrrad −Foto: Simon Wiesner, Stadt Amberg

Im Januar 2021 hat die Stadt das Förderprogramm „Fürs Amberger Klima“ ins Leben gerufen. Es umfasst für die Jahre 2020 und 2021 rund 100 000 Euro und soll unterschiedliche Klimaschutzmaßnahmen der Amberger unterstützen. Ein Großteil der Gelder steht für die energetische Sanierung von Wohngebäuden im Programmteil „Aufstockung von KfW-/BAFA-Zuschuss“ zur Verfügung, heißt es in der Pressemitteilung der Stadt. Diese Fördermittel sind nun beinahe aufgebraucht. „Im Dezember und Januar gingen sehr viele Anträge für energetische Sanierungen ein“, erläutert Corinna Loewert, Klimaschutzmanagerin der Stadt Amberg und Betreuerin des städtischen Förderprogramms, das Auslaufen des Programmteils.

„In den anderen vier Programmteilen für Mobilität, Gebäudethermographie und energieeffiziente Haushaltsgeräte stehen jedoch noch ausreichend Mittel für 2021 zur Verfügung“, so Loewert weiter. Energetische Sanierungsmaßnahmen wurden seit dem Start des Programms mit mehreren Tausend Euro aufgestockt, sofern sie durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert wurden.

Beinahe 40 Anträge mit über 70 Wohneinheiten wurden binnen 15 Monaten gestellt und erfolgreich bearbeitet. Durch diese energetischen Sanierungen werden mehr als 700 000 kWh Heizenergie und weit über 100 Tonnen Treibhausgase jährlich eingespart. Das entspricht einem Energieverbrauch von über 30 Einfamilienhäusern. Überwiegend wurden Dämmmaßnahmen, Heizungsoptimierungen oder –erneuerungen durch die Stadt unterstützt. Doch auch Komplettsanierungen wurden durch städtische Mittel gefördert, z. B. die Sanierung eines Hauses mit Baujahr 1899 zum KfW-70-Standart.

Radlerbonus wird gewährt

Doch neben energetischen Sanierungen umfasst das städtische Klimaschutz-Förderprogramm „Fürs Amberger Klima“ noch weitere Programmpunkte. Zum einen wird die Abschaffung des eigenen Verbrenners im Programmteil „Prämie für emissionsarme Mobilität“ belohnt. Zum anderen können im Programmteil „Radlerbonus“ Lastenräder oder -anhänger für Privatpersonen, Gewerbetreibende und Vereine bezuschusst werden. Der „Radlerbonus“ ist seit 1. März mit der verbesserten Bundesförderung „E-Lastenfahrräder“ durch das BAFA für Gewerbetreibende, Schulen, Verbände und Vereine kombinierbar (https://www.bafa. de/DE/Energie/Energieeffizienz/E-Lastenfahrrad/e-lastenfahrrad_node.html)

„Gemeinsam sind Förderquoten von bis zu 45 Prozent für nicht-private E-Lastenfahrräder möglich.“, informiert Loewert. Aufgrund mehrerer Anfragen bei der Klimaschutzmanagerin zur Förderung von E-Autos durch die Stadt betont Loewert, dass eine zusätzliche Förderung zur staatlichen Umweltprämie von batteriebetriebenen Pkw nicht erlaubt sei. Die Stadtwerke böten aber mit „AM-LadePole private“ und „AM-LadePole professional“ ein attraktives Angebot für Wallboxen für Private und Gewerbetreibende.

In einem weiteren Programmteil des städtischen Förderprogramms „Fürs Amberger Klima“ werden effiziente Haushaltsgroßgeräte, wie Waschmaschine, Kühlschrank, Gefrierschrank, Spülmaschine und Wäschetrockner, bezuschusst. Bis zum 18. März gilt hier noch eine Übergangsfrist der alten Energieeffizienzklasse A+++ hin zu den neuen EU-Label mit den Effizienzklassen A bis G. „Voraussichtlich werden in Zukunft Geräte der Klasse B oder besser durch die Stadt gefördert. Bis zum 18. März gilt aber auch beim städtischen Förderprogramm noch eine Übergangsfrist, da eine Übersicht über die am Markt angebotenen Geräte noch nicht vorliegt.“, erläutert Loewert.

Energiesparende Hausgeräte

Wäschetrockner werden voraussichtlich bis 2024 noch in den alten Effizienzklassen gelabelt und dementsprechend gefördert. Die Änderung des EU-Labels sei aus Sicht der Verbraucherzentrale Deutschland mit Einschränkungen positiv zu bewerten. Loewert schließt sich dieser Bewertung an: „Die Einschätzung des Energieverbrauchs eines Geräts ist jetzt auf den ersten Blick möglich.“ So seien teils Geräte aus der ehemals besten Effizienzklasse A+++ durch die neue Klassifizierung in die Effizienzklasse D gerutscht oder auch in der nun besten Effizienzklasse A verblieben.