Personalie
Stadtarchiv Amberg ist unter neuer Leitung

Privatdozent Dr. Andreas Erb löst den scheidenden Archivar Dr. Johannes Laschinger ab, der nach fast 35 Jahren in Ruhestand geht.

29.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:43 Uhr
Oberbürgermeister Michael Cerny (links) bedankt sich beim scheidenden Leiter des Amberger Stadtarchivs, Dr. Johannes Laschinger, für dessen langjährige Tätigkeit im Dienst der Stadt Amberg. −Foto: Susanne Schwab

Nach langen Jahren der Kontinuität vollzieht sich ein Wandel an der Spitze des Stadtarchivs. Dr. Johannes Laschinger, seit fast 35 Jahren Leiter der Einrichtung, tritt Ende des Monats seinen Ruhestand an und überreicht den Staffelstab an Privatdozent Dr. Andreas Erb, der bereits zum 1. März zur Stadt wechselte. OB Michael Cerny dankte Dr. Laschinger für seinen überaus engagierten Einsatz in all den Jahren und hieß dessen Nachfolger bei der Stadt Amberg willkommen.

Dr. Johannes Laschinger hatte nach einem Lehramtsstudium für die Fächer Geschichte und Deutsch an Gymnasien und seiner Promotion an der Universität Regensburg noch während seines Referendariats bei der Generaldirektion der Staatlichen Archive Bayerns am 1. Mai 1986 die Leitung des Stadtarchivs und des damals neu zu konzipierenden Stadtmuseums übernommen. Im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit widmete er sich voll und ganz der Stadtgeschichte und deren Dokumentation sowie dem Erhalt wichtiger zeitgeschichtlicher Unterlagen aus dem städtischen Leben.

Um sein Wissen auch anderen zugänglich zu machen und sie für die Stadtgeschichte zu begeistern, gab Dr. Laschinger ab 1987 Kurse an der Volkshochschule. Ebenso bildete er die Amberger Stadtführer seit vielen Jahren im Bereich Stadtgeschichte aus. Zudem brachte er sein Wissen in über 130 Publikationen zum Ausdruck. Bei Archivtagungen, Einweihungen, Jubiläen, Ausstellungseröffnungen war Dr. Laschinger als Redner gefragt, in verschiedenen Vereinigungen und Gremien schätzte man ihn als Mitglied, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Überdies war der scheidende Stadtarchivar seit 1994 in die Planung und Durchführung des „Tags des offenen Denkmals“ eingebunden. Bei seinen Führungen begeisterte er seine Zuhörer mit kurzweiligen Erzählungen und humorvollen „G’schichten“, die jedoch immer auf überprüfbaren Fakten der Stadtgeschichte fußten. Nicht zuletzt fiel auch der Umzug des Stadtarchivs aus den hochwassergefährdeten Räumlichkeiten an der Zeughausstraße in das neue Domizil im ehemaligen Kurfürstlichen Wagenhaus am Paulanerplatz in die Zuständigkeit von Dr. Johannes Laschinger.

Laschingers Nachfolger Dr. Andreas Erb wurde im pfälzischen Bad Dürkheim geboren und besuchte nach der Grundschule in Ruppertsberg und Deidesheim das Gymnasium in Neustadt an der Weinstraße. Er studierte nach Abitur und Zivildienst ab Oktober 1990 Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Universität Mannheim, wo er 1998 im Fach Geschichte promovierte. Unmittelbar nach seinem Amtsantritt in Amberg, der von dem Wasserrohrbruch in dem neuen Archivgebäude überschattet wurde, bekam er nach erfolgreichem Abschluss seines Habilitationsverfahrens den Titel Privatdozent zuerkannt.

In Amberg wird es zu den Aufgaben von Dr. Andreas Erb gehören, die Digitalisierung voranzutreiben und „sicherzustellen, dass die digitalen Daten auch unseren Nachfolgern erhalten bleiben“, wie es Cerny formulierte. Dabei freilich wird dem neuen Leiter des Stadtarchivs eines helfen. „Ich fühle mich bereits gut angekommen, freue mich über motivierte Mitarbeiter und auf meine künftigen Aufgaben“, bekannte Dr. Erb bei seinem Antrittsbesuch und zeigte sich begeistert, „mitten in dieser schönen Stadt“ bereits ein neues Zuhause gefunden zu haben.