Gemeinde
Standesamtsübertragung ist besiegelt

Die Standesamtsführung für den Markt Hohenburg wird ab 1. Januar 2022 von der Gemeinde Kümmersbruck übernommen.

01.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:05 Uhr
Paul Böhm
Die Bürgermeister Roland Strehl und Florian Junkes (v.l) unterzeichneten die Vereinbarung über die Übertragung der Aufgaben des Standesamtes, auf dem Bild mit Christiane Purschke, Wolfgang Roggenhofer sowie Kathrin Lautenschlager und Reiner Dertinger (hi.v.l.) −Foto: Paul Böhm

Die große Standesamtsübertragung von Hohenburg nach Kümmersbruck ist besiegelt. Die Bürgermeister Roland Strehl aus Kümmersbruck und Florian Junkes aus Hohenburg bestätigten in den vergangenen Tagen mit ihren Unterschriften die Vereinbarung über die Übertragung der Aufgaben des Standesamts zwischen der Gemeinde Kümmersbruck und dem Markt Hohenburg. Die Standesamtsführung für den Markt Hohenburg wird ab 1. Januar 2022 von der Gemeinde Kümmersbruck übernommen. Wie die beiden Bürgermeister erklärten, haben sowohl der Marktgemeinderat in Hohenburg als auch die abgebende Gemeinde und der Gemeinderat Kümmersbruck als aufnehmende Gemeinde die notwendigen Beschlüsse im Laufe dieses Jahres gefasst. Die Vorlage der erforderlichen rechtsaufsichtlichen Genehmigung des Landratsamtes Amberg-Sulzbach war jetzt die Grundlage für die Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen den beiden Landkreisgemeinden im Hohenburger Rathaus gewesen.

Trauungen weiter in Hohenburg

Wer also künftig die Dienste des Standesamtes der Lauterachtalgemeinde Hohenburg in Anspruch nehmen will, muss bei der Gemeinde Kümmersbruck vorsprechen. Eine Ausnahme gilt aber: Trauungen könnten aber nach wie vor in Hohenburg vorgenommen werden, erklärten Bürgermeister Florian Junkes und Roland Strehl. Im Hohenburger Rathaus bleiben die Räume dafür weiterhin gewidmet. An der Uferpromenade bei der Hohenburger Kunstwanderstation als auch im Bürgersaal des Rathauses können sich Paare auch künftig das Ja-Wort geben. Allerdings müssen Hohenburger Brautpaare künftig für die Bestellung des Aufgebots auf jeden Fall rechtzeitig beim Standesamt im Kümmersbrucker Rathaus vorsprechen. Bürgermeister Florian Junkes betonte, dass mit seiner Person und seinem Stellvertreter Manfred Braun in Hohenburg weiterhin zwei Standesbeamte zur Verfügung stehen.

Kosten von 4500 Euro jährlich

Bereits im Laufe des Jahres hatte der Marktgemeinderat Hohenburg den Weg freigemacht für eine große Standesamtsübertragung, wie der Fachbegriff für die Abgabe des Standesamtes im Verwaltungsdeutsch heißt. Auch in Kümmersbruck wurden die entsprechenden Beschlüsse gefasst. Geburten, Sterbefälle, Vaterschaftsanerkenntnisse, Kirchenaustritte, Eintragungen ins Stammbuch, die Erstellung von Urkunden, Ahnenforschung und andere amtliche Aufgaben werden ab dem 1. Januar 2022 nicht mehr im Hohenburger Rathaus dokumentiert. Wie die beiden Bürgermeister auch versicherten, wird es für die künftige Zusammenarbeit im Bereich des Standesamtswesens kurze Dienstwege und Verbindungen geben. „Dies ist auch im Sinne unserer Bürgerschaft“, sagte Bürgermeister Florian Junkes. Die Arbeiten nach der Standesamtsübertragung an die Gemeinde Kümmersbruck sind freilich nicht ganz umsonst. Nach deren Informationen kostet die Führung des Standesamtes bei 1500 Einwohnern unter dem Strich jährlich 4500 Euro.