Amberg-Sulzbach
Tote Rinder: Halter zeigt sich selbst an

Im Landkreis Amberg-Sulzbach wurden 20 verendete Tiere gefunden. Sie sollen von einem 62-Jährigen vernachlässigt worden sein.

11.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:22 Uhr
Die Tiere (Symbolbild) waren in einem Stall im Landkreis Amberg-Sulzbach untergebracht. Dort bekamen Sie aber wohl nicht ausreichend Wasser und Futter. −Foto: Andreas Arnold/picture alliance / Andreas Arnold/dpa

Im Stall eines landwirtschaftlichen Anwesens im Landkreis Amberg-Sulzbach wurden am 1. Mai von der Polizei und vom Veterinäramt des Landratsamtes Amberg-Sulzbach 20 verendete Rinder vorgefunden. Wie bereits am 11. Mai berichtet, mussten drei weitere Tiere in den Folgetagen von ihrem Leid erlöst werden. Drei Rinder wurden bei einem Bauern im Landkreis untergebracht und werden derzeit tiermedizinisch behandelt und umsorgt. Wie es in einer Pressemitteilung des Landratsamts vom Mittwoch heißt, bereitet die Polizei gegen den 62-jährigen Tierhalter eine Strafanzeige wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz vor. Vonseiten des Veterinäramts werde ein Tierhalte- und Betreuungsverbot angestrebt. Der Tierhalter befinde sich in freiwilliger fachärztlicher Behandlung.

Laut der Mitteilung fand die Schwester des Landwirts am Abend des 30. April die toten Tiere im Stall. Gleich am nächsten Tag erschien sie zusammen mit ihrem Bruder bei der Polizeiinspektion Sulzbach-Rosenberg, wo dieser angab, aus gesundheitlichen Gründen seine Tiere vernachlässigt zu haben, und Selbstanzeige erstattete. Die vom Veterinäramt am Sonntag, 1. Mai, vorgefundenen Zustände wiesen darauf hin, dass die Tiere mehrere Monate lang nicht ausreichend mit Wasser und Futter versorgt worden waren, so dass ein Großteil nach und nach verendete. Die genauen Todesumstände werden derzeit vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Pathologie in Erlangen, untersucht, bevor die Ergebnisse in das amtstierärztliche Gutachten des Landratsamtes einfließen können, heißt es in der Mitteilung weiter.

Gegenüber dem Landwirt waren in den vergangenen Jahren amtlicherseits kleinere Mängel bezüglich der Tierhaltung angemahnt worden, die daraufhin behoben wurden, so dass keine weiteren amtlichen Maßnahmen notwendig waren. Sowohl die Familie des Tierhalters, die ihn regelmäßig auf dem Hof besuchte, als auch die Nachbarn hatten dem Landratsamt zufolge zuvor aber keine Auffälligkeiten wahrgenommen. Der Bauernhof habe sich äußerlich in einem gepflegten Zustand befunden. Der 62-jährige Landwirt bewirtschaftete zuletzt alleine den Hof, heißt es.