Bergwacht
Übung: Jäger aus Hochsitz gerettet

Die Bergwacht Amberg setzte einen Flaschenzug ein. Die Aktion dauerte weniger als 20 Minuten.

19.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:04 Uhr
Bei ihrer gemeinsamen Übung zusammen mit den Bayerischen Staatsforsten rettete die Bergwacht Amberg jemanden aus dem Jägersitz hoch oben in den Bäumen. −Foto: Alexander Renner

Wie kann ein Jäger bei einem gesundheitlichen Notfall schnell und schonend aus einem Hochstand oder einem mobilen Klettersitz zu Boden gebracht werden? Diese Frage stellte sich der Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten und bereitete deshalb in Zusammenarbeit mit der Bergwacht Amberg ein realistisches Übungsszenario vor. Ohne die Kräfte der Bergwacht über die Einzelheiten zu informieren, wurde ein gesundheitlicher Notfall eines Jägers in einem sogenannten Klettersitz in acht Metern Höhe simuliert, wie es in einer Pressemitteilung der Bergwacht Amberg heißt.

Das Rettungsteam der Bergwacht Amberg umfasste vier Einsatzkräfte sowie ein geländegängiges Einsatzfahrzeug, in dem standardmäßig auch das notwendige Rettungsmaterial für die Rettung aus Bäumen mitgeführt wird. Mit dieser eigentlich für die Rettung von Fallschirmspringern und Gleitschirmfliegern standardisierten Rettungstechnik sowie einem Flaschenzug wurde der Jäger in dem für die Bergretter neuartigen Szenario aus seiner misslichen Lage befreit und zum Boden abgeseilt.

Die Beteiligten legten insbesondere Wert darauf, zu erfahren, wie zeitaufwändig ein solches, vorher nicht geübtes Rettungsverfahren ist. Mit dem Verlauf der Übung warten alle Beteiligten sehr zufrieden. Bei der anschließenden Nachbesprechung zeigten sich die insgesamt 12 Forstspezialisten der Bayerischen Staatsforsten überrascht, dass die gesamte Rettungsaktion in weniger als 20 Minuten nach Eintreffen am Unfallort beendet war und somit im Ernstfall eine zeitnahe medizinische Versorgung gewährleistet ist. Durch die verstärkte Verwendung sogenannter Klettersitze im Jagdbetrieb sind derartige Einsätze durchaus realistisch. Der Leiter des Forstbetriebs Schnaittenbach, Philipp Bahnmüller, bedankte sich bei allen Beteiligten und hoffte, dass ein solcher Einsatz nicht erforderlich sein wird. Die gemeinsame Übung zeigte jedoch, dass auch in misslichen Lagen eine schnelle Rettung möglich ist, wie die Bergwacht abschließend mitteilt.