Lehre
Von der Bankerin zur Professorin

Der Studiengang Ingenieurpädagogik ist neu an der OTH Amberg-Weiden. Und dafür bekam sie jetzt auch eine neue Professorin.

15.11.2020 | Stand 16.09.2023, 4:24 Uhr
Präsidentin Prof. Dr. Andrea Klug überreichte die Ernennungsurkunde bereits Ende September an Prof. Dr. Mandy Hommel (rechts). −Foto: Wiesel

Ingenieurwissenschaften in Kombination mit Pädagogik – der neue Studiengang Ingenieurpädagogik mit den beruflichen Fachrichtungen Elektro- und Informationstechnik sowie Metalltechnik verbindet beide Disziplinen. Neben der praxisorientierten Lehre in den Ingenieurwissenschaften spielt die pädagogische Grundausbildung eine wichtige Rolle. Hierfür bauen die Fakultäten Elektrotechnik, Medien und Informatik sowie Maschinenbau / Umwelttechnik an der OTH Amberg-Weiden ihre pädagogischen Kompetenzen aus: Seit Beginn des Wintersemesters verstärkt Prof. Dr. Mandy Hommel mit dem Lehrgebiet Berufspädagogik den neuen Bereich. Das teilt die OTH mit.

Prof. Dr. Mandy Hommels Einstieg in die Berufs- und Wirtschaftspädagogik war ungewöhnlich. Unschlüssig, ob sie nach dem Studium studieren oder eine Ausbildung beginnen sollte, entschied sie sich zunächst für die Ausbildung zur Bankkauffrau und setzte den Bankfachwirt und den Bankbetriebswirt auf. Nach dem ersten Kind sattelte die heute 46-Jährige um. Während ihrer Zeit bei verschiedenen Banken hat Mandy Hommel unter anderem Seminare geleitet und als Trainerin Kollegen geschult. Das war einer der Gründe dafür, warum sie sich dann für den Diplomstudiengang Wirtschaftspädagogik an der TU Dresden entschied. Promoviert und habilitiert hat Prof. Dr. Hommel im Bereich Wirtschaftspädagogik. Zuletzt hatte sie die Vertretungsprofessur für Wirtschaftspädagogik an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg inne. Ihre Forschungsinteressen liegen insbesondere in den Bereichen digital gestützten Lehrens und Lernens, Reflexion und professioneller Entwicklung sowie forschenden Lernens. Mit ihren umfangreichen und thematisch breiten Lehrerfahrungen bereichert sie die OTH Amberg-Weiden insbesondere im Bereich pädagogischer und psychologischer Lehrgebiete. Als langjähriges Mitglied der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik liegt ihr die fundierte Ausbildung von zukünftigen Lehrenden an beruflichen Schulen am Herzen.

„Ich freue mich, dass wir für unseren neuen pädagogischen Bereich eine kompetente und engagierte Kollegin gewinnen konnten. Mit Prof. Dr. Mandy Hommel können wir die Pädagogik auch um das Thema digitale Bildung, das ein Baustein des Digitalen Campus ist und in dessen Zuge der Studiengang Ingenieurpädagogik bei uns eingerichtet wurde, weiter ausbauen“, sagt Prof. Dr. Andrea Klug, Präsidentin der OTH Amberg-Weiden, bei der Übergabe der Berufungsurkunde.

Der Bachelorstudiengang Ingenieurpädagogik mit den beruflichen Fachrichtungen Elektro- und Informationstechnik und Metalltechnik qualifiziert als erster Studienabschluss für ein weiterführendes Masterstudium, um nach einem anschließenden Referendariat die Laufbahn als Lehrer für berufliche Schulen einschlagen zu können. Durch eine Kooperation mit beruflichen Schulen in der Region sammeln die Studierenden dabei frühzeitig erste eigene Lehrerfahrungen. Absolventen des Bachelorstudiums ermöglicht eine Kooperation mit der TU München ein weiterführendes Masterstudium Berufliche Bildung. Perspektivisch sollen weitere Kooperationen die Möglichkeiten für ein Masterstudium mit pädagogischer Ausrichtung erweitern.

Alternativ können Absolventen direkt in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung oder der außerschulischen Erwachsenenbildung tätig werden. Ein weiterer Vorteil des Studiums Ingenieurpädagogik: Die Grundlagenausbildung im ingenieurtechnischen Bereich ermöglicht vielfältige berufliche Einsatzmöglichkeiten und damit auch eine Karriere als Ingenieur in einem Unternehmen. Auch stehen Absolventen, die sich nach dem Bachelorstudium in den Ingenieurwissenschaften weiterentwickeln wollen, verschiedene weiterführende Masterstudiengänge an der OTH Amberg-Weiden offen.

Die Einrichtung und Etablierung des Studiengangs Ingenieurpädagogik n wird durch die TÜV Süd Stiftung unterstützt. Durch vielfältige Kooperationen im Rahmen der Ausgestaltung des Studiengangs wird ein Beitrag zur stärkeren Vernetzung der Akteure im Bildungsbereich in der Region geleistet.