Zukunft
Ideensammlung läuft noch bis 31. Mai

Wie wird die Mobilitäts- und Energiewende in der Smart City Amberg aussehen, lautet die Frage. Es gibt für die Teilnehmer attraktive Preise zu gewinnen.

25.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:05 Uhr
Wie könnte die Energiewende in Amberg aussehen? Die Bürger sind gefragt. −Foto: Peter Kneffel/Peter Kneffel/dpa

Energie ist ein kostbares Gut. Das zeigen die Entwicklungen der letzten Wochen deutlich. Energie brauchen wir überall: Für das Heizen, das Kochen, das wortwörtliche Vorwärtskommen. Kosten sparen und Abhängigkeiten reduzieren kann man auch im Bereich Energie, wenn man den Verbrauch drosselt. Das spart Kosten und vermindert Treibhausgasemissionen, hilft also beim Klimaschutz, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Im Bereich Mobilität bedeutet dies, Fahrten mit dem „motorisierten Individualverkehr“ vermeiden, Fahrten gemeinsam machen oder sich bewusst, ohne Pkw fortzubewegen: Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder gemeinschaftlich, wie in Bus, Bahn oder als Mitfahrende.

Wie sieht die Zukunft aus? Die Energiezahlen sprechen für sich: Heute werden jährlich rund 90.000.000 Kilowattstunden Strom in den Amberger Privathaushalten benötigt. Dies entspricht einem Drittel des Strombedarfs der gesamten Stadt. Derzeit wird von diesen 90.000.000 kWh nur ein Bruchteil für die mit Strom betriebene Fortbewegung, z.B. E-Bike, E-Roller oder E-Auto, gebraucht. Bis 2035 wird sich das wohl drastisch ändern: Dann werden laut aktuellen Prognosen rund 50 Prozent der Fahrzeuge rein elektrisch fahren und geschätzt zehn Prozent des Stroms der Privathaushalte für Mobilität verwendet. Rechnet man das betriebliche Flottenmanagement ansässiger Firmen und den Strom-Bedarf für Besucher und Gäste mit ein, steigt der geschätzte zusätzliche Strombedarf für elektrisch betriebene Mobilität in der Stadt (ohne elektrische Locks der Bahn) auf 26.000.000 kWh. Das bedeutet weniger Emissionen durch fossil-betriebene Fahrzeuge und damit einen Gewinn für die Luftqualität und den Klimaschutz.

Ob für die Mobilität oder den Stromverbrauch zu Hause, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit: Echtzeitdaten helfen über entsprechende Apps bzw. eingebaute Elektronik den eigenen Stromverbrauch zu kennen. Die Messtechnik kann Anreiz geben, den Verbrauch anpassen etwa über eine Reduktion der Fahrtgeschwindigkeit oder der Raumtemperatur. Das schlaue Eigenheim, das „Smart Home“, hilft beim Klimaschutz, wenn es automatisch den Stromverbrauch von Haushaltsgeräten regelt. Darin können auch E-Fahrzeuge integriert werden. Auch Kommunen können auf smarte Energiemanagement-Anwendungen und quartiersübergreifende Lösungen zurückgreifen, die über Funk und Vernetzung (Englisch LoRaWan-Long Range Wide Area Network) stattfinden. Eine smarte, digitale Verbrauchsoptimierung ist auch für das Flottenmanagement von E-Dienstfahrzeugen, E-Bussen und anderen Großfahrzeugen wie Feuerwehrfahrzeugen oder Sanitätswägen möglich. Es spart Kosten und Steuergelder.

Für eine zukunftsfähige Stadt, die Digitalisierung nutzt, um Mehrwert für die Bevölkerung zu schaffen, sind Energie- und Mobilitätsmanagement wichtige Themen. Amberg verfügt bereits über ein sehr gut ausgebautes Busnetz mit astreiner Taktung, das im Rahmen des Verkehrsplans für das Jahr 2025 erneuert werden soll. Um den ÖPNV noch klimafreundlicher zu betreiben, etwa mit Ökostrom, bestehen längere Vorlaufzeiten. Kleinbusse vermindern bereits Kosten und stoßen weniger Emissionen aus. Einen Beitrag leisten auch die häufiger genutzten E-Autos und E-Bikes. Mit dem Ausbau des Radverkehrswegenetzes wird die „sanfte Mobilität“ gestärkt. Die Größe Ambergs erlaubt es auch, zu Fuß Vieles zu erledigen. Ein weiterer Aspekt ist die barrierefreie Mobilität und der Zugang dazu, was für immer mehr Menschen wichtig ist. Auch dafür gibt es im Rahmen des Smart City Prozesses Technologien, die spürbare Mehrwerte für die Bürger schaffen können, ganz so wie es die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen beschreiben.