Nachhaltiger Naturraum
Ausgleichsflächen: Amberg und Freudenberg schließen Vertrag

23.01.2023 | Stand 15.09.2023, 1:57 Uhr
Sie freuten sich über die Unterzeichnung der Kooperation: Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny, Freudenbergs Bürgermeister Alwin Märkl (vorne, v. l.) sowie Baureferent Dr. Markus Kühne, die Leiterin des Stadtplanungsamtes Anne-Katrin Kluth und der Freudenberger Hauptverwaltungsleiter Christian Kätzlmeier (hintere Reihe, v. l.). −Foto: Susanne Schwab

Der Stadt Amberg fehlt es an Ausgleichsflächen. Eine neue Kooperationsvereinbarung nimmt Grundstücke in der Gemeinde Freudenberg in den Fokus. Ziel ist es, auf lange Zeit einen nachhaltigen und klimagerechten Naturraum zu sichern.

Zur Unterzeichnung eines städtebaulichen Vertrags, der die Zusammenarbeit und Kostenbeteiligung in der Bauleitplanung und die Nutzung von Ausgleichsflächen auf dem Gemeindegebiet von Freudenberg regelt, sind jetzt die Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Amberg und der Gemeinde Freudenberg zusammengetroffen. Dabei nahmen Freudenbergs Bürgermeister Alwin Märkl und Hauptverwaltungsleiter Christian Kätzlmeier sowie Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny, Baureferent Markus Kühne und die Leiterin des Stadtplanungsamtes Anne-Katrin Kluth an dem Zusammentreffen teil.

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Grund und Auslöser für diese Vereinbarung war die Tatsache, dass der Stadt Amberg Ausgleichsflächen vor allem im Sinne des Waldgesetzes fehlen, teilt die Stadt Amberg in einem Pressebericht mit. Diese sind aber notwendig, da die meisten Baumaßnahmen einen Eingriff in die Natur darstellen, weshalb die Kommunen dazu verpflichtet sind, für die betroffenen Bereiche Ausgleichsflächen zu schaffen. Das wiederum bedeutet, dass auf diesen Flächen Maßnahmen durchgeführt werden müssen, die die ökologische Qualität der Areale deutlich steigern.

Zugriffsrecht wird neu geregelt

Im Gemeindegebiet von Freudenberg besitzt die Stadt Amberg mehrere Grundstücke, die genau diese Möglichkeit bieten. In dem unterzeichneten Kontrakt ist nun – neben der notwendigen Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes – geregelt, dass nicht mehr für jedes Grundstück einzeln die Zustimmung der Gemeinde Freudenberg für eine Ausgleichsmaßnahme eingeholt werden muss, da diese nach wie vor auf ihrem Gemeindegebiet die Planungshoheit besitzt. Stattdessen wird der Stadt Amberg nun das Recht eingeräumt, diese sowie weitere, künftig anzukaufende Flächen grundsätzlich zu diesem Zweck zu nutzen, heißt es in der Mitteilung weiter. Hierbei bleibt der Gemeinde Freudenberg für einen Anteil von 30 Prozent der Flächen ein Zugriffsrecht erhalten.

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Oberbürgermeister Michael Cerny freute sich bei der Vertragsunterzeichnung über dieses ausgezeichnete Signal der Zusammenarbeit zwischen den beiden Kommunen, „zumal wir auf diese Weise der Natur tatsächlich etwas zurückgeben können und diese wirklich profitiert“. Denn anders als bei einem „Flickenteppich“ an Ausgleichsflächen biete diese Vorgehensweise die Möglichkeit, zusammenhängende Bereiche in größerem Umfang durch geeignete Maßnahmen in ökologischer Hinsicht aufzuwerten und so dafür zu sorgen, dass nachhaltiger und klimagerechter Naturraum entsteht.

Flächenzustand soll erfasst werden

Nun ist in einem nächsten Schritt geplant, durch ein zu beauftragendes Planungsbüro den aktuellen Flächenzustand erfassen, um somit die Wertigkeit ermitteln zu lassen. Im Anschluss daran wird parallel zur Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes ein Strategiekonzept erarbeitet, in dem festgelegt ist, wann und wie die betreffenden Flächen umgebaut und bepflanzt werden müssen, damit sie sich wie gewünscht entwickeln.