Geschichte
Ein Rückblick auf den Ortskern Pittersberg

Aus der Nachkriegszeit gibt es Luftaufnahmen der US-Militärs. Sie zeigen, wie es in der Heimat damals ausgesehen hat.

08.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:29 Uhr
Der Ortskern von 1958. Die Kirche und der Pfarrer, die Schule mit Lehrerwohnung und Gemeinderäume für den Bürgermeister etc. lagen eng beieinander, und das Wirtshaus „Goldener Hirsch" nur 50 Meter weiter. −Foto: Michael Götz

Die derzeitige Winter- und Corona-Ruhe samt verschärftem Lockdown nutzte der Autor, um in Büchern zu schmökern und in alten bis uralten Fotoalben nachzublättern nach dem Motto: Wie hat der Heimat- und Wohnort, einschließlich der Landschaft ringsum, früher ausgeschaut. Wenn man etwas älter wird, dann erinnert man sich ohnehin doch gerne an so manches und schaut auch oftmals in den Rückspiegel.

Die Zeit nach dem Krieg, also gut 60 oder gar mehr als 70 Jahren bis heute, ist schnell vergangen. Die Währungsreform zur Sommerzeit 1948 brachte zusammen mit der Idee von der sozialen Marktwirtschaft durch den damaligen Wirtschaftsminister Ludwig Erhard langsam, aber sicher, mit dem sogenannten Wirtschaftswunder auch wieder den nötigen Schwung ins Land. Die Bürger schöpften Zuversicht, sie fanden „Arbeit und Brot“ und zusammen mit den Familien ging es aufwärts. Der Wohlstand in der Republik kehrte ein.

Als Kind dieser „alten Zeit“ erinnert man sich ebenso an die oft den Ort durchquerenden Militärkolonnen der Amerikaner oder an militärische Manöver, die damals noch etwas anders abliefen, als heute – unter anderem querfeldein. Man sah fremdländische Männer als Soldaten, für winkende Kinder am Straßenrand gab es auch ab und zu mal einen Kaugummi oder eine kleine, süße Schokolade, die die lächelnden Soldaten von den Fahrzeugen aus einem zuwarfen.

Und Militärflugzeuge machten zu der Zeit neben Manövertransporten aller Art auch fotografische Aufnahmen von Orten sowie der Landschaft.

Letzteres war beispielsweise 1958 am und um den Pittersberg der Fall. Erst vor wenigen Jahren waren derlei Bilder aufgetaucht. Sie zeigen den alten Ortskern, die früheren Strukturen sowie die zwischenzeitlichen Veränderungen zu heute. Interessant sicher für alle Bürger, die sich für die Geschichte des Ortes interessieren und dies als ihr Hobby sehen.

Der Ortskern Pittersbergs von 1958 hat sich zwischenzeitlich aufgrund der ins Land gezogenen Jahre doch erheblich verändert. Links oben ist die Kirche St. Nikolaus zu sehen und im Vordergrund die frühere alte Bundesstraße 85, die den Ort damals noch von Amberg her in Richtung Schwandorf durchquerte. Im Jahre 1960 wurde die heutige, neue B 85 als Umgehung gebaut.

Daneben lag das längliche, alte Schulhaus, das von der Gemeinde 1996 abgerissen wurde. Zusammen mit der Pfarrei wurde damals an gleicher Stelle der heutige Kirchplatz mit Parkplätzen geschaffen. Rechts davon liegt der ehemalige Schulgarten mit Pausenhof. In der Mitte oben ist der Pfarrhof zu sehen, der aufgrund der Renovierung 1963 heute ein anderes Gesicht hat. Pfarrer Josef Vollath ist damals von Hohenfels kommend hier als neuer Ortsgeistlicher eingezogen.