Bergkirchweih in Ensdorf
Eggenbergfest lockt wieder die Besucher ins Vilstal

08.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:43 Uhr
Hans Babl
Seit über 300 Jahren pilgern die Wallfahrer schon zu den 14 Heiligen Nothelfern auf den Eggenberg bei Ensdorf. Am kommenden Sonntag wird dort wieder die beliebte Bergkirchweih gefeiert. −Foto: Hans Babl

Am kommenden Sonntag, 11 September, feiert die Pfarrgemeinde das Eggenbergfest, die letzte der beliebten Bergkirchweihen des Jahres im Kreis Amberg-Sulzbach. Sie wird traditionell am dritten Sonntag im September zum Patrozinium der Vierzehn-Nothelfer-Kirche begangen.

Am Sonntag ist das Eggenbergfest Ziel vieler Pilger, Radfahrer und Wanderer. Es ist oft auch Anlass zu einem Familientreffen. Viele ehemalige Ensdorfer zieht es an diesem Tag zurück in ihre alte Heimat.

Am Sonntag, 18. September, um 9.30 Uhr wird der Festgottesdienst vom Kirchenchor St. Jakob und der Don-Bosco-Blaskapelle musikalisch gestaltete. Zelebriert wird er auf dem Freialtar von Bischof Rudolf Voderholzer, der auch die Festpredigt hält. Anschließend werden die sanierten Kreuzwegstationen gesegnet. Danach spielt die Don-Bosco-Blaskapelle zum Frühschoppen auf. Ensdorfer Vereine sorgen für das leibliche Wohl. Nachmittags um 13.30 Uhr findet eine Andacht zu Ehren der 14 Nothelfer in der Kirche statt, welche die Blaskapelle Ensdorf gestaltet, die nachher auch im Freien spielt.

Zahlreiche Gottesdienste

Während der folgenden Eggenbergwoche finden die Wallfahrtsgottesdienste wie gewohnt um 18 Uhr statt. Montag: Frauenbund, Dienstag: ab 16.30 Uhr Wolfsbacher Fußwallfahrt zum Eggenberg, Mittwoch: Schüler und Jugend (Gestaltung DJK Spezial), Donnerstag: Gesamt-Pfarrei, Freitag: 16.30 Uhr Thanheimer Fußwallfahrt, Samstag um 16 Uhr Kinderwallfahrt ab der Abzweigung „Zur Schön“ und um 18 Uhr Abschlussmesse zur Eggenbergwoche mit musikalischer Gestaltung durch die Blaskapelle Ensdorf. Nach den Werktagsgottesdiensten gibt es von Montag bis Freitag bei einer Einkehr im Eggenberghaus kleine Brotzeiten.

Die Eggenbergwallfahrt geht auf das 17. Jahrhundert zurück. Zunächst handelte es sich um ein Marienbild, das an einem Baum angebracht war und bei der Bevölkerung Verehrung genoss. Es entstand dann ein Marterl oder „Kapellelein“, also eine kleine Kirche, vielleicht in Form eines gemauerten Marterls, welches das Marienbild enthielt.

Als Wallfahrtsort hat der Eggenberg eine über 300 Jahre alte Tradition. Die Vierzehn-Nothelfer-Kapelle, das idyllisch am Rande des Hirschwalds über dem Vilstal besonders reizvoll gelegene Wallfahrtskirchlein, wurde 1699 geweiht. 1732 erwies sich das Kirchlein als zu klein, weshalb es um den heutigen Teil erweitert wurde. 1793 wurde es um den heutigen Altarraum nochmals vergrößert.

1875 wurde eine erste Restaurierung vorgenommen und 1886 das heutige Eggenberghaus als Mesnerhaus errichtet. 1966/67 wurde der Innenraum der Kirche erneut renoviert. 1994 wurde der Turm der Wallfahrtskirche neu verkupfert. 1995 sind Dach und Dachstuhl sowie der Innenraum teilweise saniert worden und das Gotteshaus erhielt einen neuen Außenanstrich. Mit großen Anstrengungen wurde auch das Umfeld des Kirchleins zu einem einladenden Festplatz gestaltet und der Platz für den Freialtar hergerichtet.

Viele Sanierungsarbeiten

1999 wurden der Innenraum einer Total-Renovierung unterzogen und eine Elektroanlage installiert. Die zum Teil 300 Jahre alten Fenster hat man erneuert, Mauern trockengelegt, Putz neu aufgezogen, den Innenraum neu getüncht, Stuck und Altarbilder saniert und Vergoldungen teilweise erneuert. Außerdem haben freiwillige Helfer das Eggenberghaus neben der Kirche erneuert und renoviert.