Tag der offenen Tür
Ensdorfer Schreinerei Fischer gab Einblicke in den Beruf

07.11.2022 | Stand 15.09.2023, 3:01 Uhr
Michael Rabenhofer
Juniorchef Andreas Fischer zeigte Pfarrer Slawomir Niemczewski (v. l.) stolz sein Meisterstück – eine Bar-Vitrine aus Eschenholz. −Foto: Michael Rabenhofer

Zum Tag der offenen Tür der Innungsschreiner in Bayern lud im Vilstal die Schreinerei Fischer nach Ensdorf in ihren Betrieb ein. Dabei wurden Abläufe vorgestellt und man erinnerte sich an einen besonderen Auftrag.

Jeden November findet die Aktion der Innungsschreiner in Bayern statt. An zwei Tagen konnten sich die Besucher nun einen aufschlussreichen Einblick in die Arbeit der Ensdorfer Schreinerei geben lassen. Die Firma Fischer hat sich auf die Möbelschreinerei und den Innenausbau spezialisiert. Vor allem auf die Themen Nachhaltigkeit und Regionalität würden sie setzen. Den Betrieb am Stephansplatz in Ensdorf gibt es schon seit 1996. Gegründet wurde er von Hubert Fischer. Seit 40 Jahren übt er den Beruf des Schreiners nun aus, seit 30 Jahren als Schreinermeister.

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2014 wurde auf dem Betriebsgrundstück angebaut. Es kamen Büroflächen und ein Besprechungsraum dazu. 2018 hat die Schreinerei Fischer mit einer CNC-Maschine ihre Produktion modernisiert. Im Schnitt hat die Firma fünf bis sechs Angestellte. Vor Kurzem habe ein Auszubildender seine Lehre erfolgreich beendet, ein weiterer Schreinerlehrling beginne gerade sein zweites Lehrjahr.

Die gute Seele der Firma ist Fischers Frau

Die gute Seele und „Mädchen für Alles“ sei Fischers Ehefrau Irmgard. Für den Tag der offenen Türe hat man extra Infowände aufgebaut, die den Betriebsablauf darstellen. „Wir schauen, dass wir die Hölzer für unsere Produkte aus dem heimischen Umkreis von bis zu 25 Kilometern beziehen“, so Juniorchef Andreas Fischer. Er hat seine Lehre beim Vater 2014 begonnen. Im April legte Andreas Fischer seine Meisterprüfung an der Meisterschule in Garmisch ab und zeigte zum Tag der offenen Türe stolz sein Meisterstück – eine Bar Vitrine.

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Mehrere Monate habe er für die Planung des Möbelstücks benötigt und über 200 Fertigungs-Stunden steckten in der aus Eschenholz gefertigten Vitrine.

Photovoltaik-Anlage deckt Energiebedarf der Firma

Für die Zukunft sei die Schreinerei Fischer in Sachen Energiebedarf sehr gut aufgestellt. Die auf dem Betriebsdach installierte Photovoltaik-Anlage decke den Bedarf der ganzen Firma.

Zu aktuellen Aufträgen sagt Irmgard Fischer: „Momentan sind Treppen, Einbauküchen sowie Badmöbel sehr gefragt.“ Nachdem die angelieferten Hölzer von einer mobilen Säge geschnitten werden, stehe die Trocknungszeit an, die je nach Holzart mehrere Jahren dauern kann. Um die exakte Holzfeuchte zu erreichen, könnten die Hölzer im Anschluss in der Trockenkammer nachgetrocknet werden, was auch wiederum einige Wochen dauern könne.

Mondholzbett war für Hubert Fischer ein besonderer Auftrag

Hubert Fischer erinnert sich an einen ganz besonderen Auftrag, der im letzten Jahr anstand. Ein Kunde wünschte sich ein Mondholzbett. Dafür musste Holz in einer ganz bestimmten Mondscheinphase geschlagen werden.

Dafür fuhr Fischer ausnahmsweise sogar in das Berchtesgadener Land, um das Holz zu besorgen. Das fertige Bett sei komplett leim- und metallfrei. Die Schreinerei fertigt auch ganze Hauseinrichtungen aus Holz an. Der Kundenkreis bewege sich hauptsächlich im 50 Kilometer Umkreis um Ensdorf.