Heimatgeschichte
Historische Aufnahme vom Burgberg

In einem Nachlass fand sich eine besondere Ansicht Hohenburgs von 1960. In den 1960er Jahren wurde der Berg aufgeforstet.

26.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:36 Uhr
Josef Schmaußer
Diese Aufnahme vom „Schwanawirtsberg“, nördlich von Hohenburg aus aufgenommen, zeigt mit Datum 24. Juli 1960 den Burgberg Hohenburg noch mit den ehemaligen Fluren und fast ohne Bewaldung. −Foto: Der Fotograf ist unbekannt. Sammlung Ludwig Nerb

Heimatfreund Ludwig Nerb aus Poppenricht hat aus einem Nachlass eine Reihe von Dias aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach erworben. Allerdings ist nicht bekannt, wer die Aufnahmen gemacht hat. Dieter Dörner, Sprecher der Heimatpfleger im Landkreis Amberg-Sulzbach, digitalisierte auf Wunsch einige der besonders schönen Aufnahmen. Dieses Bild vom sogenannten „Schwanawirtsberg“, nördlich von Hohenburg aus aufgenommen, zeigt mit Datum 24. Juli 1960 den Burgberg Hohenburg noch mit den ehemaligen Fluren und fast ohne Bewaldung.

Nach Auskunft von Hohenburgs Bürgermeister Florian Junkes wurde in den 1960er Jahren eine Aufforstung durchgeführt, da die Fahrzeuge im Truppenübungsplatz Hohenfels – der Burgberg liegt bereits seit dem Jahr 1938 „im Platz“ – zu viel Staub aufwirbelten. Durch diese Aufforstungsmaßnahme hoffte man, bei der Staubbelästigung etwas Abhilfe zu leisten.

Die Geschichte des Marktes im Lauterachtal ist eng mit dem Grafengeschlecht der Hohenburger, die dem Hochadel angehörten, verbunden. Als Vertraute von Kaiser Friedrich II. spielten sie in dessen Italienpolitik eine wichtige Rolle und gelangten dadurch zu Macht und Ansehen. Nach dem Tod des Herrschers kam es zu Kämpfen um sein Erbe, in deren Verlauf in den Jahren 1256/57 drei Hohenburger Grafen in sizilianischen Kerkern starben. Unter ihnen war auch Markgraf Berthold, ein Minnesänger, der auch in der Manesse-Liederhandschrift verewigt ist.

Nach einem vorher geschlossenen Erbvertrag fiel die Herrschaft bis 1810 an das Hochstift Regensburg. Dieses setzte einen Pfleger ein, der seinen Sitz zuerst auf der Burg, dann im sogenannten Pflegschloss nahm, das nun auch schon seit Jahren auf seine Sanierung und neue Nutzung wartet. Die Burg wurde zur Festung ausgebaut. Im Zuge der Säkularisation wurde das Pflegamt Hohenburg aufgehoben und auf Abbruch verkauft. Durch die Schaffung des Truppenübungsplatzes Hohenfels ab dem Jahr 1938 verlor der einst blühende Markt Hohenburg dann einen Großteil seines Hinterlandes. (asj)