Regionalentwicklung
Anliegen und Fragen aus Kastl

Bürgermeister Stefan Braun erläuterte der CSU-Bundestagsabgeordneten Susanne Hierl, wo der Schuh drückt.

20.01.2022 | Stand 15.09.2023, 21:42 Uhr
Bürgermeister Stefan Braun und Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl nach dem Gespräch über Gemeindeentwicklung, lokale Energieerzeugung und Städtebau vor dem Kastler Rathaus −Foto: Jonas Donhauser

Die Bundestags-Direktabgeordnete für den Wahlkreis Amberg/Amberg-Sulzbach/Neumarkt, Susanne Hierl (CSU), traf sich im Rahmen ihrer Besuchstour mit dem Bürgermeister des Marktes Kastl, Stefan Braun, zu einem Austausch über Anliegen und Fragen aus der Lauterach-Gemeinde mit Bundesbezug. Bürgermeister Stefan Braun erläuterte seiner Wahlkreisabgeordneten Susanne Hierl die Bedeutung der Städtebauförderung für den Markt Kastl. Zugleich wies er darauf hin, dass manchmal die Programme nicht passgenau seien. Er lobte aber auch die Flexibilität der Regierung der Oberpfalz bei der Umsetzung dieser Bund-Länderprogramme und die Bemühungen, im Sinn der Gemeinden tätig zu werden.

Als problematisch nannte er Bestrebungen der neuen Bundesregierung, Flächen für die Entwicklung der Gemeinden zu kontingentieren. Neben der Tatsache, dass eine solche Umsetzung vor Ort äußerst schwierig sein dürfte, wies er auf das Selbstverwaltungsrecht der Kommunen hin, das in dadurch beschnitten würde. Weiter berichtete er, dass es für die Städte und Gemeinden in der Region schon jetzt immer schwieriger werde, Bauland auszuweisen. Dies werde selbst mit einem professionellen Leerstandsmanagement der Kommunen immer schwerer.

Zudem gestaltet es sich für Kommunen immer schwieriger, Flächen zu erwerben und diese als Bauland zu entwickeln, um so den bestehenden Bedarf vor Ort zu bedienen und insbesondere jungen Familien in ihrer Heimatgemeinde eine Bleibeperspektive zu eröffnen.

Weiteres Thema des intensiven Austauschs war die Energiepolitik, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Büro von Susanne Hierl. Die Gemeinde Kastl arbeitet hier an einem Konzept, Anlagen vor Ort zu ermöglichen, die in einem gewissen Rahmen bleiben. Auch Eigenversorger-Anlagen beziehungsweise Anlagen mit Bürgerbeteiligung sollen möglich sein, um die Akzeptanz vor Ort zu erhöhen. „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir vor Ort die Akzeptanz der Bürger gewinnen. Dafür braucht es eine lokale Gestaltung mit Augenmaß“, waren sich Susanne Hierl und Stefan Braun einig.

Auch mögliche Projekte im Bereich Straßenbau wurden besprochen, die für die weitere Entwicklung Kastls wichtig seien. Hier bleibe die Schwerpunktsetzung der neuen Bundesregierung abzuwarten, die die Schiene vor der Straße behandelt wissen will. Straßen und Schienen gehörten zu den Lebensadern der Heimat, waren sich Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl und Bürgermeister Stefan Braun einig. In Gemeinden wie Kastl, die über keinen Schienenanschluss verfügen, sei aber eine gute Straßeninfrastruktur für Bürger und Unternehmen unverzichtbar. Deshalb sei es wichtig, hier die richtigen Akzente zu setzen und nicht dogmatisch den Straßenverkehr zu bekämpfen, sondern als wichtiges Element für die Erhaltung der Attraktivität des ländlichen Raumes zu begreifen.