Auszeichnung
Alois Schwanzl zum Ehrenbürger ernannt

Kümmersbruck würdigt das 48-jährige Wirken des Penkhofers im Dienst an der Gemeinde. Er erlebte den kompletten Umbruch mit.

19.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:56 Uhr
Klaus Högl
Alois Schwanzl (rechts) wurde bei einer Feierstunde von Bürgermeister Roland Strehl (links) zum Ehrenbürger der Gemeinde Kümmersbruck ernannt. Darüber freute sich auch Angelika Schwanzl. −Foto: Klaus Högl

Für den Geehrten ist es die höchste Auszeichnung, die es von einer Gemeinde zu erhalten gilt. Für Bürgermeister Roland Strehl ist es sogar „das Hochamt für einen bayerischen Bürgermeister“ – und für Alois Schwanzl war die Ernennung zum Ehrenbürger der Gemeinde Kümmersbruck redlich verdient. Alois Schwanzl wurde mit allen Ehren, unter Beteiligung der früheren und aktuellen politischen Weggefährten, auch der „Roten“, und seiner großen Familie in den erlesenen Kreis der Ehrenbürger aufgenommen, und er bleibt es lebenslang. 48 Jahre Dienst an der Gemeinde Kümmersbruck als Mitglied des Gemeinderates, das war für das derzeitige Gremium im November 2020 Motivation genug, Schwanzl als Ehrenbürger vorzuschlagen.

Schwanzl war im Juni 1972 Pfarrjugendführer, erstmals als 26-Jähriger im Kümmersbrucker Gemeinderat (CSU); im gleichen Jahr wurde die Gemeinde Kümmersbruck im Zuge der Gebietsreform geboren. Seine kommunalpolitische Vita begann in einer Zeit, da war vieles im Umbruch, wie Bürgermeister Roland Strehl auflistete – in der Bundesrepublik und in Kümmersbruck. Geradezu unfassbar war es, als Strehl in einer ausführlichen Zeitreise in Erinnerung rief, was sich in diesen beinahe 50 Jahren zwischen 1972 und 2020 in der Gemeinde geändert hat: „Sie hat einen kompletten Umbruch erlebt“, sagte Strehl. In der Tat: Sie ist praktisch neu entstanden mit all ihren Facetten.

Schwanzl war vom Start weg dabei, ununterbrochen und auch sehr engagiert, betriebsam, kämpferisch – das werden alle bescheinigen, die ihn im Gemeinderat erlebt haben. Strehl schilderte die Diskussionen im Gemeinderat: Die Detailfragen seien es meist gewesen, die für „Zunder“ gesorgt hätten – „und beim Thema Zunder kommt jetzt wieder der Alois Schwanzl ins Spiel“, sagte der Laudator launig.

Schwanzl sei viele Jahre an vorderster Stelle für Profilierungs- und Positionierungsaufgaben der Kümmersbrucker CSU gestanden. „Er hat die Aufgabe nicht auf die leichte Schulter genommen“, beschrieb ihn Strehl, und „es gab Zeiten, da hat er durch seine Redebeiträge nicht immer und unbedingt zur Beruhigung gereizter Situationen beigetragen.“ Jedoch: „Es ist aber genauso unbestritten die Wahrheit, dass ganz oben auf seiner politischen Agenda das Wohl und die gute Entwicklung unserer Gemeinde standen und nie das Ziel, sich selbst als Person Alois Schwanzl auf Teufel komm raus in Szene zu setzen“, sagte der Bürgermeister. Und das 48 Jahre lang für die Gemeinde Kümmersbruck – das ist es wohl auch wahrlich wert, dem 75-jährigen Penkhofer diese außergewöhnliche Würdigung des Ehrenbürgers zuteilwerden zu lassen.

Er ist ruhiger geworden um ihn, Alois Schwanzl hat sich mittlerweile den Zusatz „Schwanzl-Reisen“ erworben, hegt den Garten und eigenen Wein. „Da steh ich nun und weiß selbst nicht so recht warum“, hat Schwanzl dankend und einigermaßen berührt, erwidert. „Viele Gedanken über die 48 Jahre sind mir durch den Kopf gegangen“, sagte er. Er wolle die Auszeichnung auch als Anerkennung für alle Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat verstanden wissen. (aeu)