Landwirtschaft
Die regionale Vermarktung stärken

MdB Marlene Mortler war in Kümmersbruck zu Gast auf dem Hof der Familie Schönberger, die das Projekt eines Hofladens anpackt.

13.07.2016 | Stand 16.09.2023, 6:49 Uhr
Karin Hegen
Marlene Mortler zu Gast in der Utzhütte: von links 2. Bürgermeisterin Birgit Singer-Grimm, Barbara Schönberger, Abgeordnete Barbara Lanzinger, die Drogenbeauftragte des Bundes, Marlene Mortler, Bürgermeister Roland Strehl und Stefan Schönberger mit zwei ihrer Kinder. −Foto: Hegen

Eine silberne Limousine mit Berliner Kennzeichen fuhr am Dienstagnachmittag in Utzhütte vor. Der hohe Besuch, der dieser entstieg, war zwar als Drogenbeauftragte des Bundes angekündigt, aber der Titel hatte nichts mit der Veranstaltung im direkten Sinne zu tun. Tatsächlich entpuppte sich Marlene Mortler als Landwirtschaftsexpertin vom Fach und war gerne der Einladung ihrer Freundin Barbara Lanzinger, wie sie betonte, gefolgt, um der Familie Schönberger bei ihrem Projekt des eigenen Hofladens viel Erfolg zu wünschen.

Der zukünftige Verkaufsraum mit rund 30 Quadratmetern bot gerade genug Platz für alle Damen aus der Region, die sich inzwischen den selbst gebackenen Kuchen der Geschäftsgründerin schmecken ließen. Da waren Vertreterinnen der Landfrauen, Ostbäuerinnen, Frauen-Union und des Frauenbundes Kümmersbruck – und allen brannte vor allem ein Thema unter den Nägeln: die regionale Landwirtschaft in eigener Vermarktung zu stärken. Wobei Marlene Mortler sich an das gastgebende Ehepaar gewandt zwar äußerte „Ich finde es schön, dass ihr euch traut“, aber auch darauf verwies, dass die bayerische Landwirtschaft nicht so gut dastehen würde, wenn es den Export nicht gebe.

Mangelerscheinungen bei Kindern

Aus ihrer jüngsten Bundestagsdebatte, die sich mit der Ernährung von Kindern in den ersten tausend Lebenstagen befasste, hatte sie ein Fazit vorzutragen: „Man sollte wieder bewusster mit der Ernährung umgehen und nicht alles glauben, was die Medien berichten.“ Auslöser dafür waren Studien, die belegten, dass immer mehr Kinder wegen Mangelerscheinungen in das Krankenhaus kommen und unter lebenslangen Störungen im Gehirn leiden. „In früheren Zeiten war der Sonntagsbraten ein Statussymbol und nun ist es vegane Ernährung.“

Mit diesen Worten rannte sie allerdings bei den Anwesenden offene Türen ein, denn die demnächst angebotenen Lebensmittel in Utzhütte werden sich in erster Linie aus tierischen Produkten zusammensetzen. Barbara Schönberger erzählte dazu einige Einzelheiten, die ihre frühere Schweinezucht und nun ausschließlich Mast betrafen. „Opa liebt unseren Presssack!“ – und auch alle anderen Metzgerei-Artikel werden sie und ihr Mann selbst herstellen. Doch vor allem freut sie sich auf ihre Backstube. „Brotbacken war schon immer ein Hobby von mir. Nun wollen die Köferinger aber auch eines aus dem Holzofen und da muss ich erst noch tüchtig üben.“

Eröffnung am 1. September geplant

Bis zum 1. September wird die patente gelernte Hauswirtschafterin das sicherlich schaffen. Denn nach erfolgter Einrichtung des Verkaufsraumes, der Abnahme durch das Gesundheitsamt und der Erstellung der zu kennzeichnenden Zutatenlisten wird dieses Datum als Eröffnungszeitpunkt anvisiert.

Die dreifache Mutter stammt aus Öttingen und in unüberhörbarem schwäbischem Dialekt musste sie zwar zugeben, dass sie nie einen Landwirt ehelichen wollte, aber da sie in der Ausbildung zur Technikerin ihren Mann Stefan kennengelernt hatte, ergab sich das nun anders. Sie folgte ihm auf den elterlichen Hof.

Zum Glück für die künftige Kundschaft, der sie in Stadtnähe und in der großen Gemeinde Kümmersbruck bald an Freitagen und Samstagen die Ladentüre öffnen wird. Die Frage, ob es dann auch einen Platten- und Partyservice geben wird, bejahte sie und nahm gerne von Bürgermeister Roland Strehl, dessen Stellvertreterin Birgit Singer-Grimm und den vielen anderen Gästen die besten Wünsche für ihre Geschäftsidee entgegen.

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