Fasching
Er ist seit 25 Jahren Narhalla-Präsident

Noch nie war ein Präsident bei der Narhalla so lange im Amt wie Dieter Streber. Der Haselmühler prägte den Verein.

27.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:51 Uhr
Klaus Högl

In seiner 25-jährigen Amtszeit prägte Dieter Streber das Vereinsleben bei der Narhalla nachhaltig. Foto: Klaus Högl

Es ist wieder mal die Hohe Zeit des Faschings, Frohsinn und Heiterkeit wird in diversen Grußworten angekündigt , es ist die Zeit der Garden und Gaudi. Dass das aber so einfach gar nicht ist, das weiß Dieter Streber. Der 57-jährige Haselmühler ist seit 25 Jahren Präsident der Narhalla Haselmühl-Amberg-Kümmersbruck – und zwar in Folge. So lange hat jedenfalls in dem 1954 gegründeten Verein noch keiner ganz vorne gewirkt, der legendäre Max Wüst kommt dem am nächsten, er war 20 Jahre lang von 1954 bis 1974 Präsident.

Ob er es nochmal machen würde, wurde Dieter Streber gefragt, immerhin ein verantwortungsvoller und organisatorisch fordernder Posten, zudem ehrenamtlich versteht sich. Streber hat da nicht lang überlegt: Ein klares „ja“ war die Antwort, angesichts der Tatsache, dass er eine bestens funktionierende Vorstandschaft mit Vizepräsidentin Denise Forster zur Verfügung hat. Streber lobt seine närrischen Mitstreiter über den grünen Klee, vor allem aber das beinahe familiäre Flair. Wäre es nicht so harmonisch, wer weiß, ob er noch Präsident wäre. Organisatorisch und wirtschaftlich „Ein kleiner Betrieb“ sei die rund 320 Mitglieder zählende weiß-blaue Narhalla und, wenn man so will, wäre dann wohl das eigene Vereinsheim oben am Butzenweg der „Firmensitz“ . Für Streber die schmucke Keimzelle aller gemeinsamen Aktivitäten auch außerhalb des Faschings, gebaut „damals mit viel Mut und relativ wenig Mitteln, aber viel Einsatz der Mitglieder“. Der Bau des Vereinsheims war ein positiver Meilenstein.

Nur zwei Jahre vorgesehen

Streber selbst, so erinnert er sich, wurde im Februar 1987 „beim Hellerl- Wirt“ mit seiner Frau Claudia Mitglied bei der Narhalla. „Ganz normal“ sagte Streber, Dieter Gerstacker war seinerzeit Präsident. Ganz normal war es dann aber doch nicht ganz, denn 1991 hieß das Prinzenpaar in Haselmühl Dieter IV und Claudia II – die Strebers waren zu Prinzenpaar-Ehren gekommen. „Der Vilser Sepp, der hat mich bei der Jahreshauptversammlung 1994 sozusagen als Präsident bestimmt“, so Streber. „Das war nur für die Dauer von zwei Jahren vorgesehen“ – daraus wurden 25. Und Strebers Präsidentenlaufbahn begann mit der Standartenweihe 1994 beim ASV Haselmühl. Rücklickend sagt Streber: „Das Publikum war früher vielleicht etwas besser drauf.“ Gewachsen ist einigermaßen der Anspruch: Gardemarsch und Schautanz genügen nicht mehr, das geneigte Publikum erwartet schon mehr. Apropos Publikum: Dabei handelt es sich laut Streber überwiegend um „reifere Jahrgänge“, die Jugendlichen von heute lieben ein anderes Genre.

Zum ersten Mal fand in Kümmersbruck dann auf Strebers Initiative hin 1996 ein Gemeindeball statt, das hatte durchaus einen Grund. „Die vereinsinternen Bälle hatten stark nachgelassen, die Unkosten wurden immer höher, die Ansprüche größer, die Musikkapellen teurer, das war für viele Vereine nicht mehr rentabel“, bekundete Streber. So entstand der Kümmersbrucker Gemeindeball, der inzwischen auch schon 24 mal in Serie stattfand.

Viel Arbeit im Hintergrund

Zug um Zug wurde unter Strebers Regie die Narhalla größer, umfassender, bekannter, professioneller. Wenn die Narhalla auftritt ahnt der Zuschauer und Ballbesucher nichts von der Arbeit, die dahinter steckt. „Etwa sechs Wochen nachdem der Fasching zu Ende ist, bauen wir schon wieder an der nächsten Saison“, sagt Streber.

Er und sein Präsidium haben zwischen 1996 und 2014 viermal einen Ostbayerischen Faschingszug organisiert, jede Menge und kostspielige Arbeit, die ohne Unterstützung aus dem eigenen Verein nicht zu schultern wäre. Auch finanziell ein Akt: Denn die Narhalla finanziert sich in der Regel quasi selbst, unter anderem natürlich auch durch die Auftritte. Am 8. März ist heuer der Kehraus im Vereinsheim, am 9. März der Fischzug durch die Gemeinde, dann wird Bilanz gezogen, die Gesellschaft untereinander gepflegt. Dann beginnt aber schon bald wieder das Training für 2020. Die Chancen, dass Streber dann zum 26. Mal Präsident sein wird, die stehen gut.

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