Versammlung
Zentrum in Hohenburg wird Dauerprojekt

Vorstandswahl für den Verein Naturpark Hirschwald ergab wenig Veränderungen. Netzwerk im Bildungsbereich wächst erfreulich.

04.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:34 Uhr
Mitglieder des Vorstands und die Geschäftsführerin des Naturparks Hirschwald sind (von links) Markus Dollacker (1. Vorsitzender), Sven Grünert (Forstlicher Berater, AELF AM/NM), Isabel Lautenschlager (Geschäftsführerin), Bürgermeister Albert Geitner (Gemeinde Ursensollen), Bürgermeister Erwin Geitner (Rechnungsprüfer, Markt Rieden), Bürgermeister Peter Braun (Markt Schmidmühlen), 3. Bürgermeister Franz Badura (Stadt Amberg), Gerhard Gradl (Vertreter Landwirtschaft), Bürgermeister Roland Strehl (Rechnungsprüfer, Gemeinde Kümmersbruck), Bürgermeister Stefan Braun (Markt Kastl) und Winfried Wenkmann (Kassier). −Foto: Claudia Straller

Im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung des Naturparks Hirschwald e. V. fanden im April im Sportzentrum Kümmersbruck turnusgemäß die Wahlen zum Vorstand statt. Der neue Vorstand ist fast der alte: 1. Vorsitzender bleibt Markus Dollacker aus Ensdorf, Stellvertreter sind satzungsgemäß der Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach und der Oberbürgermeister der Stadt Amberg. Winfried Wenkmann aus Hohenkemnath ist Kassier.

Als Rechnungsprüferin schied Monika Merl aus. An ihre Stelle tritt Bürgermeister Erwin Geitner aus Rieden zusammen mit Bürgermeister Roland Strehl aus Kümmersbruck. Auch die Beisitzer aus den Mitgliedskommunen wurden in ihren Ämtern bestätigt. Vertreter der Forstwirtschaft bleibt Sven Grünert vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Amberg-Neumarkt, ebenso vorerst Gerhard Gradl aus Reusch der Landwirtschaft bis zum Abschluss der Wahlen im BBV, berichtet Isabel Lautenschlager, die Geschäftsführerin des Naturparks Hirschwald.

„Kein Verhinderungsverein“

Vorsitzender Markus Dollacker betonte: „Der Naturpark Hirschwald entwickelt sich hervorragend, alle Mitgliedskommunen stehen hinter den Projekten und der Einrichtung“. Für den Vorsitzenden ist wichtig, die Schwerpunkte weiterhin in den Bereichen Regionalentwicklung, Naturschutz und Umweltbildung zu setzen. „Der Naturpark ist kein Verhinderungsverein“, so Dollacker, „sondern soll die Region positiv entwickeln, auch wenn es bei Themen wie Energiegewinnung, Straßenbau, und Baugebieten nicht immer einfach ist“. Er lobte auch die bessere Unterstützung durch den Freistaat Bayern. So konnten erst viele Projekte gelingen. Etwas exotisch sei zwar das Projekt Seniorenmosaik im Naturpark, aber es trage zur Verbesserung der Lebensqualität in der Region bei. Der Vorsitzende forderte auf: „Wir müssen uns als Region Naturpark Hirschwald verstehen, denn gemeinsam können wir mehr erreichen für unsere Region.“

Die Geschäftsführerin zeigte sich in ihrem Bericht erfreut über das wachsende Netzwerk an Naturpark-Schulen (3) und Naturpark-Kitas (2), da die Bildung eine der Säulen der Naturparkarbeit ist. Im Bereich Erholung sei der Baumlehrpfad in Ensdorf fertiggestellt worden. Weiterhin wurden in fünf Naturpark-Kommunen neun Panoramatafeln aufgestellt.

Spektakulär seien im Bereich Naturschutz die Ergebnisse von eDNA- oder Umwelt-DNA-Untersuchungen an Wasserproben in Naturparkgewässern. Hier konnte an neun Stellen das Vorhandensein von heimischen Steinkrebsen nachgewiesen werden. Unterdessen geht die Entnahme von invasiven Amerikanischen Signalkrebsen durch die Fischereivereine weiter. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt, der Höheren Naturschutzbehörde und dem Wasserwirtschaftsamt soll gemeinsam eine Strategie zur Rettung des Steinkrebses erarbeitet werden.

Seniorenmosaik findet Zuspruch

Die Einrichtung eines Naturparkzentrums in Hohenburg wird den Naturpark in den nächsten Jahren beschäftigen. Für die sogenannte Hauptstudie wurden bei Fachbüros Angebote eingeholt, die in den nächsten Wochen durch das im Vorstand gebildete Lenkungsgremium gesichtet und bewertet werden sollen. Diese Hauptstudie wird zwar durch das Umweltministerium gefördert, dennoch bleibt ein nicht unbeträchtlicher fünfstelliger Betrag für den Naturpark Hirschwald zu stemmen, was aber durch die Neuordnung der Mitgliedsbeiträge im vergangenen Jahr nun möglich sein wird.

Das Seniorenmosaik im Naturpark Hirschwald unter Projektleiterin Barbara Hernes erfreut sich in der Region zunehmenden Zuspruchs. 2021 wurden so insgesamt 582 Betreuungsstunden geleistet, was eine erhebliche Entlastung für pflegende Angehörige bedeutet. Im Förderprojekt „Lokale Allianzen für Demenz“ konnte als Verstärkung seit März die Gerontofachkraft Jennifer Nelhiebel auf 450-Euro-Basis gewonnen werden.