Bilanz
Repair-Café sind eine Erfolsgeschichte

Das Angebot des Zentrums für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit läuft wieder. Florian Junkes bleibt ZEN-Vorsitzender.

03.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:20 Uhr
Die neu gewählte ZEN-Vorstandschaft −Foto: Paul Böhm

Beim Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) in Ensdorf hörten die Mitglieder nicht nur, was sich das ganze Jahr über ereignet hat und wie es mit den Finanzen steht. Der wiedergewählte Vorsitzende Florian Junkes sagte: „Es wurde viel geleistet, um nachhaltiges Leben voranzubringen, auch wenn die Pandemie das eine oder andere Projekt verzögert hat oder es abgesagt werden musste.“ Es war trotzdem eine bemerkenswerte Bilanz, die von der ZEN-Vorstandschaft bei der Jahresversammlung im Haus der Begegnung in Ensdorf vorgetragen wurde.

Junkes berichtete, dass derzeit dem ZEN 73 Mitglieder angehören. Von den 27 Gemeinden im Landkreis halten 17 eine Mitgliedschaft beim ZEN. In den meisten Kommunen sind inzwischen auch kommunale Energieberater bestellt, sagte Junkes. Vier Mitarbeiter zählt das ZEN.

Zu einer gerne angenommenen Einrichtung hat sich mittlerweile das von Linda Trager betreute Repair-Café entwickelt. Auch wenn die Förderung durch das Bundesumweltministerium nach zweijähriger Laufzeit am 30. September endet, ist man guter Dinge, diese erfolgreiche Einrichtung fortsetzen zu können. Wie Projektleiterin Linda Trager informierte, hatte man 64 Termine geplant. „Davon mussten im vergangenen Jahr 14 Termine abgesagt werden, in diesem Jahr waren es schon 16, die nicht stattfinden konnten.“

Für die Malteser hat man in der Pandemiezeit Fahrräder instandgesetzt, die an Flüchtlinge weitergegeben worden sind. Ein kleiner Lichtblick ist, dass seit Mai die Repair-Cafés mit Schutzkonzepten stattfinden können. „Insgesamt hat man 470 Reparaturen gemacht, von denen mehr als die Hälfte erfolgreich verlief“, so Linda Trager. „Damit haben wir insgesamt etwa zehn Tonnen CO2 einsparen können.“ Feste Projekte laufen mittlerweile in Vilseck, Neukirchen, Kastl, Auerbach, Hirschau, Kümmersbruck, Ensdorf und Freudenberg. „30 Ehrenamtliche helfen immer mit“, sagte sie. Erfolgreich sei auch die Zusammenarbeit mit Ursensollen und Amberg.

Guter Dinge war auch der Leiter der Schul-AG, Manfred Klemm. „Hohenburg und die Krötensee-Schule waren Pilotprojekte bei den Schulen“, sagte er. Mittlerweile seien 16 Schulen als Energieschule zertifiziert. Viele Ideen seien diesen in den vergangenen acht Jahren an die Hand gegeben worden. Derzeit arbeitet er am neuen Projekt „Klimaschule Bayern“ mit; dies sei sehr erfolgversprechend angelaufen.

Energieberater Joachim Scheid gab einen Überblick über verschiedene Aktionen. Er erzählte, was man mit oft einfachen Mitteln alles bewirken kann. „Unser Solarthermie-Kataster wird monatlich etwa 300 Mal angeklickt.“ Eine Vorreiterrolle bei den Gemeinden hat mittlerweile Ebermannsdorf mit dem Auflegen eines gemeindlichen Förderprogramms übernommen. Für erneuerbare Energien stellt die Gemeinde in den nächsten drei Jahren jährlich 40 000 Euro zur Verfügung, erklärte Scheid. Landratsstellvertreter Stefan Braun sagte: „Ich drücke die Daumen, dass es weiter vorangeht.“

Aufmerksamkeit erzielte ZEN-Urgestein Hans Jürgen Frey mit seiner Aussage, dass es möglich sei, bis 2030 den Landkreis Amberg-Sulzbach und die Stadt Amberg mit 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen. „500 Gigawattstunden sind machbar, wir liegen derzeit bei etwa 440 Gigawattstunden.“ (abp)