Corona
Sorgen wegen hoher Inzidenz

Große Hoffnungen ruhen in Rieden auf dem Impfbeginn in den Arztpraxen. Erst sollen Kranke bei Hausbesuchen geimpft werden.

24.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:54 Uhr
Paul Böhm
Nicht nur in Rieden hoffen die Menschen auf eine baldige Corona-Impfung. −Foto: Peter Kneffel/dpa-tmn

Steigende Corona-Infektionen treiben nicht nur die Inzidenzwerte nach oben, sondern alarmieren auch die Verantwortlichen in der Gemeinde. In den vergangenen Wochen ist dies in Rieden besonders schlimm gewesen. Bürgermeister Erwin Geitner hatte am Montagabend zu einem „Runden Tisch“ die Ärzteschaft der Riedener Gemeinschaftspraxis, vertreten durch Dr. Gertraud Weigert und Dr. Anne Althammer, Pfarrer Gottfried Schubach und Pfarrgemeinderatssprecher und 2. Bürgermeister Josef Weinfurtner im Sitzungssaal des Rathauses eingeladen.

Besorgniserregend sei die äußerst hohe Zahl von Corona-Neuinfektionen in den vergangenen zwei Wochen in Rieden gewesen. „Nach der letzten Statistik des Gesundheitsamtes hatten wir in Rieden 48 Neuinfektionen“. Auf eine Woche gerechnet projiziert sich ein Inzidenzwert von etwa 850. Das stimmt bedenklich und sorgenvoll, sagte Bürgermeister Erwin Geitner in Sorge um die Bürgerschaft.

Die AHA-Regeln beachten

„Wir müssen mehr denn je die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske und die Corona Warn-App) einhalten“. Alle wissen, dass es mehr als schwierig ist, die Bevölkerung mit der fortschreitenden Lockdown-Zeit zum Durchhalten zu bewegen, meinte er. Man habe es aber selbst in der Hand, in absehbarer Zeit wieder ein einigermaßen geregeltes Leben führen zu können, wenn man die Regeln zur Eindämmung des Virus befolge.

Auch die Ärzte der Riedener Praxisgemeinschaft sind sehr besorgt über die jüngste Entwicklung der steigenden Corona-Infektionszahlen im Ort, sagten Dr. Anne Althammer und Dr. Gertraud Weigert. Vor allem die hochansteckende britische Virus-Mutation sei auch hier im Vormarsch. Täglich steige im Ort die Zahl der Corona positiv getesteten Patienten. Die Verfolgung, der Infektionsketten zeige, dass vor allem private Treffen zum „Superspreader-Event“ werden.

„Zum Schutz der Risikopatienten, sprich der älteren Menschen und der chronisch Kranken ist es daher von höchster moralischer Pflicht, auf private Treffen zu verzichten, die AHA-Regeln und die Hygienekonzepte konsequent einzuhalten“, sagt Dr. Gertraud Weigert.

Große Hoffnungen setzt die Riedener Ärzteschaft auf den baldigen Beginn der Impfungen in den Hausarztpraxen. Bereits nächste Woche soll es auch in Rieden soweit sein. „Die Order des Gesundheitsministeriums haben wir zwar am Montag bekommen, aber der Impfstoff fehlt derzeit noch“. Wir könnten dann mit den Impfungen sofort loslegen, denn Impfungen gehören bei uns zum Praxisalltag dazu.

Allerdings sind bisher nur geringe Mengen an Impfdosen für die Praxen angekündigt worden. Zunächst werden per Hausbesuch die über 80-jährigen Patienten der höchsten Priorisierungsgruppe geimpft werden, die aufgrund ihrer Pflegebedürftigkeit kein Impfzentrum aufsuchen können, sagen die beiden Ärzte.

Höchste Vorsicht an Ostern

Sorgen macht sich auch Pfarrer Gottfried Schubach über die Gottesdienstbesuche zu Ostern. Ich appelliere an die Menschen, ihre FFP2-Masken zu tragen, die Hände zu desinfizieren und die Abstände einzuhalten und stets für frische Luft zu sorgen. „Für die Gottesdienste haben wir in Rieden und in Vilshofen etwa 50 bis 60 Plätze zur Verfügung“, sagte er. Auch vonseiten des Pfarrgemeinderates wolle man jegliche Hilfestellung geben, untermauerte ihr Sprecher Josef Weinfurtner die derzeitige Ausnahme-Situation. „Diesen Kreis müssen wir durchbrechen. Wir sind alle aufgefordert mit zu helfen, Abstände einzuhalten, Kontakte zu reduzieren und die AHA-Regeln einzuhalten“. Wer sich nicht daran hält, gefährdet sich und andere, sagte er zusammenfassend.