Initiative
Fünf neue Imker starten

Der Schmidmühlener Verein engagiert sich wieder bei „Imkern auf Probe“. Die Bienenvölker wurden bereits verteilt.

29.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:29 Uhr
Josef Popp
Josef Fleischmann (links) leitet das Projekt Imkern auf Probe. −Foto: Josef Popp

Auch wenn es in den letzten Tagen noch sehr kühl und windig waren: Das Frühjahr wird kommen. Dann werden mit den ersten warmen Sonnenstrahlen auch die Bienen aktiv. Grund genug für den Imkerverein aus Schmidmühlen, in ein neues Bienenjahr zu starten.

Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Verein an der bayernweiten Aktion „Imkern auf Probe“. Nach einem unglaublich positiven Aufwärtstrend in den vergangenen Jahren, in denen sich die Mitglieder und die Bienenvölker in Schmidmühlen vervielfacht haben, ist der Verein wieder bereit, Neue aufzunehmen. Ohne Zweifel ist die Imkerei eines der schönsten Hobbys, bei denen man einen guten Ausgleich erfahren kann.

Das Imkern aber nur auf die Stufe eines Hobbys zurückzustufen, würde zu kurz greifen. Die Imkerei ist ein wichtiger Bestandteil für Landwirtschaft, Garten und das gesamte ökologische System. Der Wert, den die Bienen in Europa erwirtschaften, kann mit etwa 22 Milliarden Euro beziffert werden. Immer noch haben Bienen mit dem Bestäuben von Kulturpflanzen eine entscheidende Funktion im Ökosystem – diese werden sie auch in Zukunft haben. Gerade in einer Zeit mit einer Fülle von Lebensmittelskandalen können die oberpfälzer Imker – auch die in Schmidmühlen – mit ihrem erzeugten Honig ein Qualitätsprodukt allerbester Güte anbieten.

„Imkern auf Probe“ ist ein Projekt, bei dem Neueinsteiger das Imkern erlernen können und dabei umfassend von erfahrenen Imkern betreut werden. Fünf Personen haben sich für die Imkerei entschieden und sind nun Mitglieder des Vereins. Nach einer grundlegenden theoretischen Ausbildung steht nun in den nächsten Monaten Praxis auf dem „Ausbildungsplan“. Wichtig ist ein professioneller Umgang mit den Insekten und dem erzeugten Produkt Honig.

Nach der Theorie waren die Neuen schon auf „ihre“ Bienen gespannt. Nun war es soweit. Die ersten Bienenvölker wurden für die Neuimker geliefert. Intensives Summen war bei der praktischen Einweisung am Lauterachufer zu vernehmen. Gut beraten waren da die Imker, sich gut zu schützen. Nachdem die Bienenvölker sich nun in Schmidmühlen „eingeflogen“ haben, wurden sie unter den Neuimkern aufgeteilt. Noch steht die „Volksentwicklung“ im Mittelpunkt, wenn das Wetter aber weiter so mitspielt, kann in ein paar Wochen schon der erste Honig geerntet werden. Dazwischen sind aber auch viele Kontrollen notwendig, damit die Völker nicht ausschwärmen. Weitere Initiativen werden bei der Jahreshauptversammlung besprochen, die am 8. Mai um 18 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Winbuch stattfindet.

Gegründet hat sich der Verein am 4. August 1912 „auf Anregungen von H. Benefiziaten Alois Obermeier“ im damaligen Gasthaus zur Post, wie die Chronik berichtete. Im Jahr 1978 hatte der Verein 298 Bienenvölker, 1982 hatten die 19 Vereinsmitglieder 358 Bienenvölker, der absolute Höchststand in der Vereinsgeschichte. 1995 waren es immerhin noch 211 Bienenvölker (bei elf Mitgliedern), 2002 noch 141 Völker (bei acht Mitgliedern) und 2011 sankt die Zahl der Bienenvölker auf 78. Im August 2012 konnte der Imkereiverein sein 100-jähriges Bestehen feiern.