Brauch
Schmidmühlen plant Aktion zu Ostern

Ein zwei Meter großer Hase soll Hoffnung und Freude schenken. Grundschulkinder und weitere junge Künstler arbeiten daran.

11.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:54 Uhr
Josef Popp
Mit Luisa und Frieda hat Projektleiterin Tanja Bauer wirklich fleißige Helferinnen gefunden. Bald wird der Osterhase fertig sein. −Foto: Josef Popp

„Das Osterfest, das schönste Fest, das Gott im Jahre werden lässt“ – mit diesen Worten beginnen in „normalen Zeiten“ die Ministranten beim Osterbetteln ihren Bettelspruch. Das Osterfest ist nicht nur ein schönes Fest, sondern für die Christen äußerst wichtig. „Hoffnungsfest Ostern“, hat der Theologe Dietrich Bonhoeffer einst gesagt. Warum? Weil Ostern den Menschen Hoffnung macht.

In diesen schwierigen Zeiten ist Hoffnung ein wichtiges Zeichen. Doch wie bei allen kirchlichen Festen hat sich rund um den religiösen Kern ein weltliches Brauchtum, besonders für die Kinder, gebildet – dazu gehört unter anderem auch der Heischebrauch der Ministranten, ein „Schmidmühlen spezifischer Brauch“, aber auch der Osterhase. Der darf am Ostersonntag in keinem Nest fehlen.

Brauch steht für Optimismus

Gefärbte und bemalte Eier, Ostereierwerfen oder Osterspaziergang – jeder Brauch zeugt von Optimismus, Freude und Aufbruch. „Öfter mal was Neues“ – von diesem Spruch hat man sich in Schmidmühlen inspirieren lassen und sich für Ostern die Aktion „Hallo Hase“ einfallen lassen. Kinder der Grundschule und weitere junge Künstler aus verschiedenen Schulen gestalten daher zusammen mit Projektleiterin Tanja Bauer vom Markt Schmidmühlen einen rund zwei Meter großen Osterhasen – unterstützt von Fachlehrerin Herlinde Roggenhofer von der Grundschule Schmidmühlen.

Brauch:Hase und Ei:
Am verlängerten Wochenende, das dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang folgt, erinnern die Christen der Kreuzigung und Auferstehung Jesu. Ostern ist seit über 1700 Jahren das wichtigste Fest im Kirchenkalender, auch wenn es an Weihnachten mehr Geschenke gibt.Beide gehören zu vorchristlichen Bräuchen. Denn Hase und Ei gelten seit jeher als Symbole für Fruchtbarkeit und den Beginn neuen Lebens. Dafür stehen auch die Feiertage zu Ostern. Erstmals wurde der Osterhase in der Literatur im Jahr 1678 erwähnt.

Sie erklärte bei einem ersten Arbeitseinsatz am Hasen: „Der Hase wurde in erster Linie im Distanzunterricht angefertigt. Die Kinder waren mit Begeisterung dabei. Rund 80 Hasen entstanden so im Rahmen des Kunst- und Projektunterrichts.“ Es sind allerdings noch viele Arbeitsschritte nötig sein, bis der Osterhase mit seinen rund zwei Metern Größe fertig ist. Der zwei Meter große Hase wurde in den vergangenen Tagen bereits grundlackiert, bald sollen die Hasen der Kinder als Collage aufgeklebt werden und die Schlusslasur erfolgen.

Hase soll am 16. März aufgestellt werden

Angetan zeigte sich auch Bürgermeister Peter Braun, der es sich nicht nehmen ließ, bei den Hasenkünstlern, die im Bauhof immer wieder tätig sind, vorbeizuschauen. Er dankte bei der Gelegenheit nicht nur allen Kindern, sondern auch der Grundschule, die sich spontan bei dieser Aktion eingebracht hat.

Aufgestellt wird der Hase dann in der Grünanlage beim Hirschwaldkunstwerk. Geplant ist dafür der 16. März, wobei das Datum laut Bauer abhängig vom Wetter und der aktuellen Corona-Situation ist. Indes arbeiten die Kinder fleißig an ihrem überdimensionalen Hasen weiter.