Aufforstung
Nächste Waldgeneration wird geschaffen

Am Buchberg in Schnaittach gibt es Waldarbeiten. Alte und kranke Bäume schaffen auf 90 Hektar Platz für neue Bäume.

03.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:40 Uhr
Modernen Harvesters mit sogenannter Baumhaltertechnik arbeiten sehr schonend für den Wald, da die jungen Bäume nicht durch umfallende Bäume umgebrochen oder -geknickt werden. −Foto: Simon Schmidt

Die Vorbereitungen für die diese Woche beginnende Waldpflege am Buchberg bei Schnaittenbach laufen schon länger und sind deutlich sichtbar: Rote und weiße Striche an den Bäumen zeigen an, was die Bayerischen Staatsforsten im Wald vorhaben, so teilt es der Sprecher der Bayerische Staatsforsten mit. Auf rund 90 Hektar Waldfläche werden die rot markierten Bäume entnommen werden, um das Holz zu nutzen und Platz für die nächste Waldgeneration zu schaffen. Der Klimawald von morgen steht schon in den Startlöchern. Die Ernte von ausgereiften Bäumen, darunter vor allem Fichten, bedeutet in der geplanten Hiebsfläche, die sich von Hainstätten bis zum Buchbergparkplatz und der Ortschaft Demenricht im Nordosten erstreckt, nicht das Ende des Waldes. Ganz im Gegenteil: Der Wald bleibt erhalten, er verändert nur sein Aussehen.

Die nächste Waldgeneration steht nämlich schon in den Startlöchern. Und diese ist sehr viel arten- und strukturreicher. Neben Fichte, Buche und Kiefer die sich auch im Altbestand finden, haben sich Tannen, Lärchen, Kiefern, Douglasien und auch einige Eichen unter dem Waldschirm etabliert. Da niemand genau weiß, welches Klima uns in Zukunft erwartet, setzt der Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten in dessen Zuständigkeit der Staatswald am Buchberg fällt auf einen Baumartenmix und damit auf mehr Vielfalt für den zukünftigen Wald. Neben der Vielfalt an Baumarten spielen auch die Belange des Natur- und Artenschutzes bei dem Einsatz eine wichtige Rolle. Alte Bäume etwa mit Baumhöhlen, so genannte Biotopbäume, bleiben grundsätzlich stehen. Ganz gezielt wird auch so genanntes Biotopholz im Wald geschaffen, in dem Kronen von Bäumen abgetrennt werden und nur die stehenden Stämme verbleiben. Davon und von liegendem Holz das im Wald verbleibt, profitieren totholzbewohnende Insekten wie beispielsweise Bock- oder Prachtkäfer.„Eine große Tier- und Artenvielfalt ist uns wichtig,“ kommentiert der zuständige Förster Simon Schmidt diese Maßnahmen, die den Wald am Buchberg auch ökologisch aufwerten. Aufgrund der vielen nachwachsenden Bäumen hat sich Förster Schmidt für eine moderne Holzerntemaschine, den so genannten Harvester, entschieden. „Wir setzen auf den Einsatz eines ganz modernen Harvesters mit sogenannter Baumhaltertechnik, damit schonen wir den nachwachsenden Wald, da die Maschine in der Lage ist, die Bäume im Ganzen aus dem Wald zu heben“, erklärt der junge Staatsförster. Eines liegt den beiden Forstleuten neben der schonenden Bewirtschaftung des Waldes besonders am Herzen: Die Sicherheit der Menschen. Sie appellieren daher an die Vernunft der Waldbesucher des beliebten Naherholungsgebiets am Buchberg: „Bitte beachten Sie die Absperrungen und betreten Sie während der laufenden Holzernte nicht die gesperrten Bestände, zur eigenen Sicherheit!“ Wege, die etwa durch die Abfuhr des Holzes in Mitleidenschaft gezogen werden, werden im auslaufenden Winter wieder instandgesetzt.