Eishockey-Bayernliga
Shawn Campbell lässt die Amberger Löwen jubeln

06.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:43 Uhr
Günter Passler
Die Wild Lions waren im Duell mit Ulm/Neu-Ulm eindeutig das effizientere Team. −Foto: Brückmann

Der ERSC Amberg hat zum Auftakt der Aufstiegsrunde in der Eishockey-Bayernliga ein Sechs-Punkte-Wochenende verbucht. Nach dem klaren Sieg gegen Ulm gewannen die Wild Lions auch das schwere Auswärtsspiel bei den Schongauer Mammuts. Am Ende stand es 3:2 für das Team von Coach Dirk Salinger.

Das entscheidende Tor erzielte Shawn Campbell bei einem Powerplay in der Schlussphase der insgesamt äußerst fair geführten Partie. Herausragend war wieder einmal die kämpferische Einstellung der Löwen, die Salinger seit Wochen in den Vordergrund stellt. Chris Spanger zählte 25 geblockte Schüsse der Schongauer: „Unser Team ist der Wahnsinn“, lobte der sportliche Leiter hinterher.

Salinger hatte sein Team wieder ein wenig umbauen müssen, denn im Angriff war neben Marco Pronath auch Felix Köbele nicht dabei. Dafür war Brett Mennear – der am Freitag gegen Ulm wegen Magen-Darm-Problemen gefehlt hatte – diesmal wieder einsatzbereit.

Abtastphase zu Beginn

Die Gastgeber stellten dagegen mehr als drei Blöcke, schöpften personell aus dem Vollen. Nach einer gewissen Abtastphase zu Beginn kam beiderseits mehr Aktion ins Spiel. Der ERSC überstand eine Unterzahlphase erfolgreich, hatte gleich danach beim eigenen Powerplay selbst die Möglichkeit in Führung zu gehen. Stattdessen liefen die Löwen in einen Konter, der vom Ex-Amberger Ryan Murphy eingeleitet und von Samy Pare zum 1:0 für die Mammuts abgeschlossen wurde.

Lange dauerte es allerdings nicht, bis die Antwort des ERSC folgte – und die dann sogar im Doppelpack. Die Uhr war 44 Sekunden weitergelaufen, da gelang Aron Schwarz auf Vorlage von Verteidiger Marc Roth das 1:1. Weitere 57 Sekunden danach schickte Brett Mennear – angespielt von Benjamin Frank – das 1:2 hinterher.

Im weiteren Verlauf dominierten beide Abwehrreihen mit starken Torhüterleistungen, Daniel Blankenburg bei den Gastgebern und Timon Bätge bei Amberg. Dies setzte sich im Mittelabschnitt fort, in dem Schongau aber dennoch zum Ausgleich kam. Matthias Schuster nutzte ein Zuspiel von Pare.

Mit dem 2:2 ging es auch ins Schlussdrittel. Hier drängten die Gastgeber auf die neuerliche Führung, aber die Amberger kämpften aufopferungsvoll und wurden für den Einsatz belohnt. Ein weiteres Überzahlspiel brachte die Entscheidung zugunsten der Wild Lions. Nach einer Vorarbeit von Brett Mennear erzielte sieben Minuten vor dem Ende Shawn Campbell den siegbringenden Treffer.

Zum Heimauftakt in der Aufstiegsrunde hatten die ERSC-Löwen ein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Sie besiegten die Devils des VfE Ulm/Neu-Ulm mit 8:2. Ergebnistechnisch war das ein Statement. Gut 600 Zuschauer sahen einen verdienten Erfolg der Salinger-Truppe, wobei die Gäste nach vorne großen Aufwand betrieben. Vor dem Tor war der ERSC aber wesentlich effizienter, und die Abwehr mit dem gewohnt starken Timon Bätge im Tor erledigte einen guten Job. Den Grundstein für den klaren Sieg legten die Gastgeber bereits im Mittelabschnitt mit drei Treffern binnen sechs Minuten.

Abwehr ausgehebelt

In der Anfangsphase neutralisierten sich die beiden Teams lange Zeit. Torchancen waren eher Mangelware, sieht man von dem Lattentreffer des Gästeverteidigers Simon Klingler ab. Kurz danach hatte auch der ERSC die erste gute Gelegenheit durch Felix Köbele – da war schon gut die Hälfte des Drittels vorüber. Optisch drückten die Devils, aber konsequenter waren die Löwen.

Beim 1:0 durch Michael Kirchberger wurde die Gästeabwehr mit zwei direkten Pässen ausgehebelt. Wenig später bekamen die Gastgeber die Gelegenheit zum Powerplay und machten erneut kurzen Prozess: Gegen den Schlagschuss von Kevin Schmitt zum 2:0 war Devils-Torhüter David Heckenberger chancenlos.

Im Mittelabschnitt beherrschten zunächst beide Abwehrreihen das Geschehen. Für die Angreifer war es schwer, in Schussposition zu kommen. Dann zeigte sich der grundlegende Unterschied an diesem Abend mit dem Durchsetzungsvermögen von Amberg vor dem Tor, wo mit drei blitzsauberen Treffern die Partie im Prinzip schon entschieden wurde: Erst traf Felix Schwarz nach einem Konter zum 3:0, dann vollendete Shawn Campbell seinen Scheibengewinn in Unterzahl zum 4:0. Dem 5:0 von Köbele ging erneut schnelles Kurzpassspiel voraus – alles in weniger als sechs Minuten.

Zum Schlussdrittel war damit schon alles geklärt, zumal Daniel Krieger nach einem Break das halbe Dutzend an Treffern vollmachte. Amberg verwaltete die Begegnung gegen niemals aufgebende Gäste, die sich mit zwei Toren belohnten, wobei die Löwen durch Kirchberger und Felix Schwarz jeweils noch die Antworten lieferten.

EA Schongau – ERSC Amberg 2:3 (1:2, 1:0, 0:1)Tore:1:0 (8.) Pare (Murphy, Keil/4-5), 1:1 (9.) A. Schwarz (Roth), 1:2 (10.) Mennear (Frank), 2:2 (33.) Schuster (Pare), 2:3 (53.) S.Campbell (Mennear/5-4)

Strafen:Schongau 8, Amberg 6 Minuten;Zuschauer:250

ERSC Amberg – VfE Ulm/Neu-Ulm 8:2 (2:0, 3:0, 3:2)Tore:1:0 (14.) Kirchberger (T. Campbell, Köbele), 2:0 (17.) Schmitt (Frank, T. Campbell/5-3), 3:0 (29.) F .Schwarz (Krieger, Schmitt), 4:0 (32.) S. Campbell (4-5), 5:0 (34.) Köbele (Kirchberger, T. Campbell), 6:0 (45.) Krieger (Frank, Kirchberger), 6:1 (47.) Döring (Tischendorf), 7:1 (50.) Kirchberger (Krieger, Köbele/5-4), 7:2 (55.) Dörner (Stempfel, Tischendorf/5-4), 8:2 (60.) F. Schwarz (Köbele, T. Campbell)

Strafen:Amberg 12, Ulm 16 Minuten;Zuschauer:602

− apg