Wechsel
Stabübergabe bei der JVA

Die Justizvollzugsanstalt Amberg und die angegliederte JVA Weiden bekommen eine neue Führungsspitze. Möbius geht in Pension.

19.06.2018 | Stand 16.09.2023, 6:05 Uhr
Gerd Spies

Gemeinsam auf dem Rathausbalkon bei der Amtsübergabe: Der scheidende JVA-Leiter Peter Möbius mit Ehefrau (links), der neue Chef der JVA, Wilfried Schmalzbauer mit Ehefrau (rechts), Ministerialdirektor Dr. Frank Arloth und Oberbürgermeister Michael Cerny (hinten). Foto: Spies

Nach 27 Jahren in führender Position in der JVA Amberg/Weiden, davon die letzten drei Jahre als Anstaltsleiter, geht Peter Möbius in den verdienten Ruhestand. Bereits am 1. April hat mit Wilfried Schmalzbauer ein Oberpfälzer die Nachfolge angetreten, der schon reichliche Erfahrung in diesem Aufgabengebiet hat.

Im historischen Rathaussaal der Stadt, musikalisch umrahmt vom Streichquartett des Max-Reger-Gymnasiums, fand die feierliche Amtsübergabe statt. Der angekündigte Bayerische Justizminster Winfried Bausback fehlte allerdings. Bausback musste wegen einer Sitzung des CSU-Parteivorstandes in München aufgrund er aktuellen Bundespolitik absagen. Für ihn würdigte Ministerialdirektor Prof. Dr. Frank Arloth in einer Laudatio die Verdienste des scheidenden Anstaltsleiters.

Insgesamt 27 Jahre, davon 24 Jahre als stellvertretender Amtsleiter und anschließend 3 Jahre als Leiter der Justizvollzugsanstalten Amberg und Weiden hat Peter Möbius hinter sich. Nach seinem Jurastudium begann er seine Laufbahn am 1. Januar 1982 in der Justizvollzugsanstalt München.

Möbius seit 1991 in Amberg

1984 wurde er nach Kaisheim versetzt, drei Jahre später ging er nach Straubing, um dort als hauptamtliche Lehrkraft an der Bayerischen Justizakademie zu unterrichten. Im März 1991 wurde er zum stellvertretenden Leiter der JVA Amberg ernannt, 2015 zum Leiter der beiden Anstalten Amberg und Weiden.

„Es gab keinen schöneren Beruf für mich.“Peter Möbius

„Es gab keinen schöneren Beruf für mich, es war aber auch anstrengend“, zog Möbius ein positives Fazit seiner fast 36-jährigen Dienstzeit. Möbius gestand aber auch, dass er sich auf seinen Ruhestand freue. Die Anforderungen an diesem Amt seien enorm gewachsen. Besonders der Anstieg des Drogenmissbrauchs und die Gewalt unter den Gefangenen führe zu immer neuen Herausforderungen. Mehr als die Hälfte der Insassen der Amberger Anstalt, habe Drogen-Probleme. Den vielen Helfern und Mitarbeitern bei seiner Tätigkeit, von der Caritas bis hin zur Agentur für Arbeit, dankte er für ihre Unterstützung.

„Mit Ihnen ist ein Urgestein der bayerischen Justiz mit einer beachtlichen Karriere in den Ruhestand gegangen“, würdigte Arloth die Leistung von Möbius’. Wichtige bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit seien in Möbius’ Amtszeit auf den Weg gebracht worden. So gelte beispielsweise die Installation eines Drohnen-Erkennungsystems, um Drogenschmuggel abzuwehren, als Pilotprojekt in ganz Bayern.

Cerny betont Zusammenarbeit

Viele Schnittstellen gebe es laut Oberbürgermeister Michael Cerny zwischen der JVA und der Stadt Amberg; auch wenn eine Kommune verständlicherweise froh sei, wenn sie mit der Justiz wenig zu tun habe. Stets sei aber in der Vergangenheit, so Cerny, die Zusammenarbeit hervorragend gewesen. Er bedankte sich deshalb beim scheidenden Anstaltsleiter für das stets „gute Miteinander“.

MdL Dr. Harald Schwartz, Vorsitzender des Anstaltsbeirats, freut sich schon auf eine weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem neuen Anstaltsleiter Wilfried Schmalzbauer. Der Nachfolger von Peter Möbius bringt ja viel Erfahrung mit. Schmalzbauer war bereits an 13 Justizvollzugsanstalten in Bayern in führender Position tätig.

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